Informationen rund um das Thema Palmöl

Was ist Palmöl?

Palmöl ist ein pflanzliches Öl, das aus den Früchten der Ölpalme gewonnen wird. Darüber hinaus gibt es Palmkernöl, für das die Kerne der Früchte ausgepresst werden. Beide Öle dienen heute als Ausgangsstoffe für eine unüberschaubar große Zahl von Produkten des täglichen Bedarfs. Dies gilt für Food-Produkte (z.B. Margarine, Bratfette) genauso wie für Non-Food-Produkte (z.B. Wasch- und Reinigungsmittel, Kosmetika) und zahllose technische Anwendungen (z.B. Schmierstoffe, Lacke).


Warum steht Palmöl in der Kritik?

Weltweit werden rund 75 Mio. Tonnen an Palmölen verbraucht. Das ist unter anderem eine Folge der wachsenden Weltbevölkerung und des wachsenden Konsums von weiterverarbeiteten Produkten.


Die weltweit stark wachsende Nachfrage führt dazu, dass für Palmölplantagen in großem Stil tropische Wälder gerodet werden – eine Bedrohung für das weltweite Klima und die Artenvielfalt.

Kann man nicht einfach auf Palmöl verzichten?

Palmöl und Palmöl-Produkte erfüllen ganz bestimmte Funktionen – in der Kosmetikherstellung werden auf Palmöl basierende Kosmetikrohstoffe, sogenannte Palmöl-Derivate, beispielsweise als Tenside oder Emulgatoren eingesetzt. Sie lassen sich also nicht ersatzlos aus Kosmetik-Rezepturen streichen. Man müsste sie durch andere Öle und deren Derivate ersetzen.


Die möglichen Alternativen im Kosmetikbereich sind jedoch viel weniger ertragreich als die Ölpalme. Ein konsequenter Palmölverzicht und das Ausweichen auf andere Öle würde daher ebenfalls ökologische Probleme auf ungleich höherer Fläche zur Folge haben. Das Ausweichen auf andere Öle ist also keine Lösung.


Es stellt sich also die Frage, wie der Bedarf an Palmöl nachhaltig produziert werden kann.


Der WWF hat eine Studie über die Frage durchgeführt, welche ökologischen Konsequenzen der Austausch von Palmöl durch andere Öle hätte. Das Fazit der WWF-Studie: „Wir müssen den Anbau von Ölpflanzen umwelt- und sozialverträglicher machen, überall und ausnahmslos.“

Nachhaltiges Palmöl

Alle Bemühungen für einen nachhaltigen Anbau der Ölpalmen müssen konsequent vorangetrieben werden. Denn zertifizierte, segregierte Palm- und Palmkernöl-Derivate sind derzeit – aufgrund der komplexen Wertschöpfungsketten – nicht in ausreichendem Maße verfügbar.


Derzeit muss bei Palmöl-Derivaten meist noch auf das Verfahren der Mass-Balance (RSPO MB Modul) zurückgegriffen werden: Dabei wird Palmöl von zertifizierten Plantagen in der Wertschöpfungskette mit herkömmlichem Palmöl vermischt – mit dem Ziel den Anteil von nachhaltigem Palmöl schnellstmöglich zu steigern.


Kneipp ist sowohl Mitglied im RSPO (Round Table on Sustainable Palmoil – Runder Tisch für Nachhaltiges Palmöl) als auch im Forum Nachhaltiges Palmöl (FONAP). Dieses arbeitet gezielt darauf hin, „den Anteil von segregiertem, zertifizierten Palmöl und Palmkernöl oder entsprechender Derivate im deutschen, österreichischen und Schweizer Markt signifikant zu erhöhen und möglichst schnell 100 Prozent segregiertes, zertifiziertes Palmöl und Palmkernöl für diese Märkte verfügbar zu machen."


Zusätzlich setzen sich das Forum und seine Mitglieder für die Weiterentwicklung und Verbesserung der bestehenden Zertifizierungssysteme und die Einführung von wichtigen ökologischen Zusatzkriterien ein.

Was steckt in den Kneipp Produkten?

Palmöl und Palmkernöl setzt Kneipp nicht ein. Auf Derivate, die auf Palmkernöl basieren, können wir jedoch leider nicht in allen Fällen verzichten: Tenside oder Emulgatoren sind in der Kosmetikherstellung beispielsweise unerlässlich.


Aus oben genannten Gründen wäre die Umstellung von Palmöl-Derivaten auf Derivate anderer Pflanzenöle in den allerwenigsten Fällen sinnvoll. Wir prüfen jedoch sehr sorgfältig und bei jedem einzelnen Rohstoff, inwieweit ein Verzicht auf palmölbasierte Ausgangsmaterialien möglich und vor allem ökologisch sinnvoll ist.


Im Rahmen der Kneipp FONAP-Mitgliedschaft haben wir uns außerdem dazu verpflichtet, langfristig ausschließlich Mass Balance-Modell zertifizierte Palmöl-Derivate zu verwenden. Aktuell sind wir bei 98,46 Prozent und setzen alles daran, auch die 100-Prozent-Marke schnellstmöglich zu erreichen. Bis dahin decken wir den restlichen Teil der Palmöl-Derivate über Ausgleichszertifikate ab, mit deren Hilfe der nachhaltigere Anbau von Ölpalmen unterstützt wird.

Und was sind eigentlich Palmitate?

Aufgrund der Namensähnlichkeit werden Palmitate häufig mit Palmölprodukten verwechselt. Der Begriff „Palmitat“ bezeichnet allerdings Salze und Ester der Palmitinsäure. Palmitinsäure wiederum ist eine Fettsäure, die aus allen Pflanzenölen gewonnen werden kann. Aus dem Namen lässt sich also keinesfalls ableiten, dass Palmöl oder Palmkernöl als Ausgangsprodukt verwendet wurde.

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