Eine Frau lässt über der Badewanne Wasser über ihren Arm laufen.
Eine Frau lässt über der Badewanne Wasser über ihren Arm laufen.
Stärkt auf die sanfte Tour:

Der Wechselarmguss – das kleine Wasser-Kraftwerk à la Kneipp

„Ich bin gleich startklar – gieße nur noch kurz meine Arme!“ Hört man diesen Satz, steckt dahinter in der Regel keine Verwechslung, sondern eine Anwendung nach Kneipp mit wechselnd warmem und kaltem Wasser. Genauer gesagt: der Wechselarmguss. Das kleine, aber feine Kneipp Ritual lässt sich recht einfach in den Tagesablauf integrieren und beschert deinem Körper einen sanften Energieschub. Und weil er eben so einen sanften Charakter hat, eignet sich der Guss auch prima für Kneipp Einsteiger:innen. Aber steigen wir erstmal ein …

Beliebt und belebend:

Eine Frau lässt über der Badewanne Wasser über ihren Arm laufen.

Kneipp Wirkung pur – so kannst du mit Wasser Energie tanken

Du würdest dich nach dem Frühstück am liebsten noch mal unter der Bettdecke verkriechen oder läufst nachmittags fast schon auf Reserve? Dann haben wir eine gute Nachricht für dich: Das lässt sich im Nu ändern. Ein Wechselarmguss nach Kneipp kann:

  • eine herrlich erfrischende Wirkung hervorrufen 
  • das Gefühl von Müdigkeit lindern sowie bei Abgeschlagenheit helfen
  • bei regelmäßiger Anwendung positiv auf das Immunsystem wirken und so die Gesundheit fördern


Die Voraussetzung für all diese Effekte schafft die hervorragende Wärmeleitfunktion des Wassers, auf der im Grunde die gesamte Kneipp Hydrotherapie basiert. Wirken warme Temperaturreize auf die Haut ein, weiten sich die Blutgefäße zunächst – bis die anschließende Kälte ihnen signalisiert: „Bitte zusammenziehen!“ Sprich: Wo vorher alles eher träge vor sich hindümpelte, ist jetzt ganz schön Bewegung im Spiel!

Erst warm, dann kalt – und sonst?

So führst du den Wechselarmguss durch

  • Warmstart: Das Wasser sollte zu Beginn angenehm temperiert sein, also circa auf Körpertemperatur zwischen 36 und 38 Grad.
  • Erste Handlung: rechte Hand! Führe den Wasserstrahl beginnend am kleinen Finger der rechten Hand über die Außenseite des Armes langsam hoch bis zum Schultergelenk.
  • Gleich geht’s weiter: Verweile mit dem Wasserstrahl einige Sekunden auf Schulterhöhe.
  • Jetzt abwärts: Führe nun den Wasserstrahl an der Innenseite des Armes nach unten zum Daumen. 
  • Das Ganze auf links: Wiederhole den beschriebenen Ablauf am linken Arm.
  • Und dann das Ganze kalt: Jetzt kühlst du das Wasser auf circa 18 Grad herunter und wiederholst den Ablauf in der Kaltphase. Danach folgt nochmal eine Warmanwendung, bevor du mit kaltem Wasser endest. Also warm – kalt – warm – kalt, wobei die Verweildauer während der Warmphase circa drei- bis viermal so lange dauert wie in der Kaltphase. 
  • Kein Handtuch? Kein Problem! Nach einem Armguss solltest du dich nämlich nicht abtrocknen, sondern das Wasser nur leicht abstreifen. Sorge danach aber trotzdem rasch für Wiedererwärmung, etwa indem du einen Bademantel überziehst oder dir etwas Bewegung gönnst.


Tipp: Falls du in Sachen Kneipp Güsse schon zu den Erfahreneren gehörst, kannst du die Warmphase auch aussparen und den Guss kalt durchführen. 


Armguss To-Go

Wanne oder Waschbecken – du hast die Wahl

Wenn es um die Suche nach der passenden „Energiequelle“ für deinen Armguss geht, schauen wir doch kurz in unsere Kneipp Quellen: In „Meine Wasserkur“ zeigt sich Sebastian Kneipp nämlich einmal mehr erfrischend pragmatisch: „Einfachsterweise kann der Armguß unter einem fließenden Wasserhahn genommen werden (…)“. Und ein solcher ist ja praktisch nie wirklich weit weg. Etwas bequemer klappt die Sache natürlich in der Badewanne. Setze dich einfach auf den Badewannenrand und lass den jeweils zu begießenden Arm locker in die Wanne hängen.



Auch Sanftes mit Vorsicht genießen!

Wann diese Anwendung nicht ratsam ist

Menschen, die unter bestimmten organischen Herzerkrankungen leiden, sollten auf die beschriebenen Armgüsse lieber verzichten. Liegen etwa Herzrhythmusstörungen, eine koronare Herzkrankheit oder Angina pectoris vor, könnte das den Körper zu stark belasten.

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