Der pH-Wert in der Hautpflege
Der pH-Wert in der Hautpflege

Der pH-Wert und was er mit Hautpflege zu tun hat

Sicherlich hast du schon einmal vom pH-Wert gehört. Mithilfe des pH-Werts können aus chemischer Sicht Säuren von Laugen unterschieden werden. Je kleiner der pH-Wert, desto saurer ist die Lösung. Höhere Zahlenwerte von über 7 bis 14 kennzeichnen alkalische, also basische, pH-Werte. Auch auf dem Hydrolipidfilm unserer Haut, unserem hauteigenem Schutzschild, lässt sich ein pH-Wert nachweisen. Wir haben unsere Kneipp-Hautexperten zum pH-Wert befragt.



Warum spielt der pH-Wert für unsere Haut überhaupt eine Rolle?

Früher wurde sehr häufig vom „Säureschutzmantel“ gesprochen, ein Konzept aus dem frühen 20. Jahrhundert, das sich vorwiegend auf die Balance der mikrobiellen Hautbesiedlung bezog.


Dieses Konzept hat immer noch Gültigkeit, doch heute wissen wir, dass der leicht saure pH-Wert der Haut insbesondere für die Funktion und Widerstandskraft unserer Hautbarriere wichtig ist.


Welche Aufgaben übernimmt er in der Hautbarriere?

Die Hautbarriere wird von unserer äußersten Hautschicht gebildet, dem Stratum corneum. Der physiologische (normale) pH sorgt dafür, dass wichtige Enzyme in dieser Hautschicht optimal funktionieren. Nur wenn diese Enzyme optimal in ihrer Aktivität reguliert werden, verlaufen Aufbau und Stabilisierung der Hautbarriere und auch ihre Regeneration ideal.

Wie hoch ist der pH-Wert unserer Haut?

Aktuellen Studien zufolge sollte der pH-Wert der Hautoberfläche zwischen 4,5 und 5,0 liegen, denn in diesem Bereich werden wichtige Enzyme innerhalb der Hautbarriereschicht optimal in ihrer Aktivität reguliert.


In der Realität wird der pH-Wert der Haut jedoch häufig durch unterschiedliche Ursachen nach oben verschoben, in Richtung 6 bis 7. So ist schon lange bekannt, dass falsche Hautreinigungsprodukte den pH-Wert der Haut negativ beeinflussen. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Hautzustände bei denen der pH-Wert erhöht ist, wie z.B. trockene Haut im Alter, empfindliche Haut, entzündliche Haut bis hin zur Neurodermitis oder zur Akne neigende Haut.



Verursacht ein zu hoher pH-Wert Probleme?

Die Erhöhung des Haut-pH führt dazu, dass die oben angesprochenen Enzyme fehlerhaft reguliert werden. Man kann sich das Zusammenspiel der Hautenzyme wie ein Orchester vorstellen: Die Enzyme sind die einzelnen Instrumente, die mal „laut“ und mal „leise“ spielen. Der pH-Wert ist der Dirigent.


Ändert sich der pH-Wert, gerät also der Dirigent aus dem Rhythmus, werden unterschiedliche Prozesse in der Haut sehr stark gestört. Das musikalische Stück ist fehlerhaft und „schief“. Die Folgen sind eine reduzierte Widerstandskraft der Haut und eine verlangsamte Regeneration der Hautbarriereschicht. Die Haut verliert Feuchtigkeit, wird trocken, schuppig und empfindlich. Das Hautbild verschlechtert sich.

Können wir den pH-Wert unserer Haut beeinflussen?

Es ist nachgewiesen, dass man den pH-Wert der Hautoberfläche durch die richtige Pflege und Reinigung positiv beeinflussen kann. In eigenen, publizierten Studien zur reifen Haut konnte die Kneipp Hautforschung zeigen, dass die täglich zweimalige Anwendung leicht saurer Pflegeprodukte mit einem pH-Wert von 4 den gestörten pH-Wert der reifen Haut im Alter wieder senkt, diesen so normalisiert und stabilisiert.



Wie kann man dieses Wissen in der Kosmetik nutzen?

Unseren Erkenntnissen nach sollte es in der Zukunft nicht mehr nur den „einen“ pH-Wert kosmetischer Produkte geben. Vielmehr sollte der pH speziell auf die Zielgruppe beziehungsweise auf den adressierten Hautzustand eingestellt werden.

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