Adaptogene als pflanzliche Stress-Senker

Eine Pflanze ist nur eine Pflanze, ein Pilz nur ein Pilz? Dem hätte unser Markengründer Sebastian Kneipp entschieden widersprochen – und geantwortet: „Gegen alles ist ein Kraut gewachsen!“ Brennnessel zur Anregung des Stoffwechsels, Baldrian zur Unterstützung der Nachtruhe oder Arnika bei Muskelkater. Auf die Wirkung der Natur baute der als Kräuterpfarrer berühmt gewordene Heilkundler bereits im 19. Jahrhundert. Bis heute profitieren wir von seinem Know-how rund um Heilpflanzen und deren vielfältige Talente. Ein besonderes Revival erleben in diesem Zusammenhang gerade sogenannte Adaptogene, denen man eine positive Wirkung auf Körper und Geist nachsagt. Doch was ist dran an diesem Trend? Wir haben nachgeforscht …

Back to Balance:

Infografik über die Benefits von Adaptogenen Pflanzen.

So wirken Adaptogene auf Körper und Psyche

Adaptogene sind biologisch aktive Pflanzenstoffe, die in Heilpflanzen, Kräutern, Pilzen und Beeren vorkommen (deshalb spricht man dabei auch oft von adaptogenen Pflanzen). Ihre Wirkung können sie vor allem dann entfalten, wenn wir unter Stress stehen – unser Körper also verstärkt das Stresshormon Cortisol produziert. Ist der Cortisolspiegel dauerhaft erhöht, kann sich dies negativ auf das Wohlbefinden auswirken. Genau hier setzen Adaptogene mit ihrer Fähigkeit an, die Cortisol-Ausschüttung zu regulieren. Sprich: Sie helfen dabei, dass wir mit Belastung besser umgehen und uns an herausfordernde Situationen anpassen können – daher stammt auch die Bezeichnung Adaptogene, abgeleitet vom lateinischen adaptare = anpassen.

Die Fakten im Blick:

Kurkuma liegt neben einer Schale mit Kurkuma Pulver.

Das weiss die Wissenschaft über die Wirkung von Adaptogenen

Was Adaptogene für Körper und Geist tun können, untersuchen Forschende aus aller Welt schon seit vielen Jahren. Dabei konnten sie viele der traditionell überlieferten Wirkeffekte tatsächlich wissenschaftlich nachweisen. So zeigte sich schon in einer klinischen Studie aus dem Jahr 1989, dass Kurkuma Menschen mit Reizdarmsyndrom – das häufig infolge von Stress auftritt – deutliche Linderung verschaffen kann¹. Im Rahmen einer 2012 veröffentlichten Untersuchung erhielten erwachsene Stress-Patient:innen einen Spezialextrakt aus Rosenwurz (Rhodiola rosea). Schon nach drei Behandlungstagen stellte sich bei den Proband:innen deutliche Besserung in Bereichen wie Erschöpfung, Konzentrationsstörung und Reizbarkeit ein².

Jede wirkt auf ihre Weise:

Von Ashwaganda bis Ginseng – welche Pflanze kann was?

Weniger Stress, mehr Energie und mentale Balance: Adaptogene scheinen wohl wirklich über ziemlich gute Helferqualitäten zu verfügen. Qualitäten, die unser Körper und unser Geist im modernen Alltag allzu oft allzu gut gebrauchen können: zwischen Terminen & To-dos, Gleitzeit & Freizeit und allem unsichtbaren Mental Load drumherum. Und natürlich soll die Suche nach geeigneten Heilpflanzen nicht auch gleich in Stress ausarten – weshalb wir für dich hier die wichtigsten „gesammelt“ haben.

Ashwagandha – Die Schlafbeere

Ashwagandha (Withania somnifera), auch als Schlafbeere oder Winterkirsche bezeichnet, ist eine adaptogene Pflanze, die vor allem in der ayurvedischen Medizin Anwendung findet. Ihre ausgleichenden Eigenschaften sollen Stress abbauen, die Schlafqualität verbessern und die geistige Klarheit fördern. Die perfekte Pflanze für alle, die im Alltag kleine Inseln der inneren Ruhe suchen.

Rosenwurz – Die Goldene Wurzel

Rosenwurz (Rhodiola rosea), auch als Goldene Wurzel bekannt, stammt aus den kalten Regionen Europas und Asiens und hat eine lange Geschichte in der traditionellen Medizin. Die anregende Wirkung von Rosenwurz hilft unserem Körper bei physischer Anstrengung, kann aber auch die mentale Leistungsfähigkeit steigern bzw. Stress reduzieren.

Ginseng – Die Wurzel der Unsterblichkeit

Ginseng (Panax Ginseng) ist eine echte Berühmtheit unter den adaptogenen Pflanzen. Das Rhizom des Ginseng wird in der traditionellen chinesischen Medizin seit Jahrhunderten geschätzt. So soll Panax Ginseng nicht nur die Ausdauer verbessern, sondern auch förderlich auf die Konzentrationsfähigkeit und das Immunsystem unseres Körpers wirken.

Maca – Kraftquelle aus den Anden

Maca (Lepidium meyenii/Lepidium peruvianum) ist in den Höhenlagen der peruanischen Anden beheimatet und wird umgangssprachlich auch als Peru-Ginseng bezeichnet. Die Pflanze fördert als natürlicher Energiebooster und Stimmungsaufheller die Vitalität des Körpers. Ausserdem kann die Wirkung von Maca die Libido sowie die hormonelle Balance positiv beeinflussen.

Kurkuma – Die Gelbe Wurzel

Kurkuma (Curcuma longa) kennen viele als Küchengewürz – aber auch als Hauptzutat der beliebten „Goldenen Milch“. Der im Rhizom der Pflanze enthaltene Wirkstoff Curcumin wird für seine antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften geschätzt und kann im Zuge einer gesunden Ernährung das Immunsystem unseres Körpers stärken.

Heiß oder kalt – Tee oder Smoothie …:

Hier gehen Genuss und Wirkung prima zusammen

„Heute gibt’s Adaptogene!“ Das klingt im ersten Moment vielleicht nicht so verlockend wie Erdbeerkuchen mit Sahne … Tatsächlich bieten sich aber jede Menge Möglichkeiten, Adaptogene schmackhaft in den Alltag zu integrieren und sich ihre Wirkungen zunutze zu machen. Zum Beispiel bei einer entspannenden Tasse Tee. Gerade Ashwagandha und Rhodiola rosea aka Rosenwurz finden sich in vielen erhältlichen Teemischungen – wobei Ashwagandha-Tee aufgrund der schlaffördernden Wirkung besonders am Abend empfehlenswert ist. Smoothie-Fans wiederum können ihre Kreationen durch verschiedenste adaptogene Pflanzen aufpeppen; hier sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt.

Apropos: Wer gerne mal den Kochlöffel schwingt, um Stress abzubauen, darf seine Rezepte gern mit diesen Heilpflanzen an- und bereichern: Neben der allseits geschätzten Kurkuma macht beispielsweise Ginseng in diversen Suppen eine richtig gute Figur.