Auf den Spuren der Hydrotherapie
Wasser ist bekanntlich eine der fünf Säulen in der Philosophie von Sebastian Kneipp – neben Ernährung, Pflanzen, Bewegung und Balance. Kneipp hob die Therapie mit Wasser nicht selbst aus der Taufe – Hydrotherapie ist eine der ältesten Behandlungsformen überhaupt. Sie wurde durch Kneipp jedoch maßgeblich geprägt und für vielfältigste Anwendungsgebiete weiterentwickelt. Wie es dazu kam?
Als junger Mann erkrankte er an der damals oft tödlich verlaufenden Tuberkulose. Nachdem der wissbegierige Student in alten Schriften überlieferte Erkenntnisse zur Hydrotherapie gesammelt hatte, kurierte er sich mit regelmäßigen Bädern in der eiskalten Donau – und war damit selbst sein erster Patient.
Begeistert von der Tatsache, dass diese Kur medizinisch gewirkt hatte, entwickelte Sebastian Kneipp in den folgenden Jahren und Jahrzehnten seine Lehre: Die Kneipp-Kur wurde 2015 sogar von der UNESCO-Kommission zum immateriellen Kulturerbe erklärt. Aber wer ist nun der Erfinder der Hydrotherapie? Genau lässt sich das heute nicht mehr sagen; schließlich nutzte man Wasseranwendungen zu medizinischen Zwecken schon im antiken Rom. Wiederentdeckt hatte sie vor Sebastian Kneipp auch der Naturheilkundler Vinzenz Prießnitz. Seine Prießnitz-Wickel werden bis heute etwa bei Halsentzündungen angewandt. In der Vielfalt der Wasseranwendungen für unterschiedlichste Bedürfnisse dürfte Sebastian Kneipps Werk indes einmalig sein. Neugierig? In seinem Buch „Meine Wasserkur“ erfährst du mehr über die heilende Kraft des Wassers.