Vanilleschoten
Vanilleschoten

Vanille – für süße Wohlfühlmomente

Kurz & knapp


Wissenschaftlicher Name: Vanilla planifolia

Volksname: Echte Vanille

Familie: Orchideengewächse, Orchidaceae

Herkunft: Mexiko, Mittel- und Südamerika, Java, Sri Lanka, Madagaskar, Ostafrika

Anbaugebiete: Vanille wird heute vor allem in Madagaskar und auf der Insel La Réunion angebaut.

Botanik: Vanille ist eine immergrüne, bis zu 15 Meter hohe Kletterpflanze mit gelblich-grünen Blüten. Die Kapselfrucht, umgangssprachlich Vanilleschote genannt, wird bis zu 25 Zentimeter lang.

Erntezeit: Erntereif sind die Kapselfrüchte nach circa sechs bis acht Monaten.

Verwendete Pflanzenteile: Früchte

Vanilleschoten in einem Bündel.

Historische und volkstümliche Verwendung

Gold, Edelsteine und ewiger Ruhm: Als die spanischen Conquistadores um den berüchtigten Hernán Cortés Anfang des 16. Jahrhunderts durch den Dschungel des heutigen Mexikos streiften, stand die lokale Flora und Fauna sicher nicht im Mittelpunkt ihres Interesses. Und doch gelang es eben jener fremdartigen Kletterpflanze, schnell die Neugier der Eroberer zu wecken. Die „tlilxochitl“ – zu Deutsch schwarze Blume – genoss bei den Azteken ein außergewöhnlich hohes Ansehen; sie setzten ihre fermentierten Früchte nicht nur zur Verfeinerung von Speisen ein, auch liebesmüde Männer und Frauen versprachen sich durch das besondere Aroma und die aphrodisierende Wirkung der Vanille wieder neue Leidenschaft. An Bord der spanischen Flotte gelangte die Vanille schließlich nach Europa – wo ihre europäischen „Entdecker“ übrigens lange Zeit ein Monopol auf die beliebte Gewürzpflanze hielten.

Vanilleextrakt in zwei Glasflaschen, daneben Vanilleschoten.

Heutige Verwendung

In Europa eroberte die Vanille die Herzen der Menschen nahezu im Sturm: Der süße und balsamische Duft der Vanille erinnert viele von uns an Kindheit, Geborgenheit und Wohlfühlmomente. Neben Parfumflakons und Duftkerzen findet sich der warme Vanille-Duft auch in Körperpflege-Produkten. 

Vanilleeiskugeln mit Minze garniert in einer Schüssel.

Die Gewürzpflanze avancierte schnell zum Liebling der Lebensmittel- und Süßwarenhersteller. Heute genießt man Vanille unter anderem in Speiseeis, Schokolade, Likören und Co. Aufgrund der aufwendigen Kultivierung wird in vielen Lebensmittel allerdings die preiswerte Alternative, der synthetisch hergestellte Aromastoff Vanillin, verwendet. 

Nahaufnahme einer blühenden Vanille.
Bis wir die Vanille in unseren Einkaufskorb legen können, ist es ein langer Weg.

Bis wir die Vanille in unseren Einkaufskorb legen können, ist es ein langer Weg: Die Vanille-Pflanze zählt in der Botanik zu den Orchideengewächsen – dementsprechend aufwendig ist ihre Pflege. Das bringt ihr auch den Namen Königin der Gewürze ein. Zu den größten Vanille Exporteuren zählen heutzutage aufgrund ihrer optimalen klimatischen Bedingungen die Inseln Madagaskar und La Réunion. Allerdings gibt es eine kleine Schwachstelle: Die natürlichen Bestäuber der Vanille-Orchideen sind auf den Inseln nicht zuhause.¹ Das macht nicht nur die Bestäubung der Vanille-Blüten zur Handarbeit, auch die Ernte erfolgt durch Menschenhand.

Vanilleschoten während des Trocknungs- und Fermentierungsprozesses.

Nach der Ernte folgt ein aufwändiges Trocknungs- und Fermentierungsverfahren, durch das die Schoten ihr Aroma erhalten, denn die gelblich-grünen Vanilleschoten sind nach der Ernte zunächst geruchlos. Die charakteristischen Aromastoffe entwickeln sich erst durch einen speziellen Aufbereitungsprozess. Dabei werden die reifen Früchte einige Stunden in der Sonne ausgebreitet, mittags bedeckt, abends in Decken eingerollt und anschließend in dicht verschlossenen Kisten zum Schwitzen gebracht. Diesen Vorgang wiederholt man für die Dauer von acht bis 30 Tagen.

Nahaufnahme von Vanilleschoten

Schon gewusst?

Die Bourbon Vanille zählt neben Safran zu den kostbarsten Gewürzen. Ihr Name hat einen geschichtlichen Hintergrund: Die Vanille wurde ursprünglich auf der Île Bourbon kultiviert – so hieß das heutige Anbaugebiet La Réunion zu Zeiten Napoleons. 

Vanillosid, Vanillolosid, Vanilin, Vanilinsäure, Harze, Schleimstoffe, Gerbstoffe, Enzyme

Quellen:

1) Ken Cameron, 2011: Vanilla Orchids: Natural History and Cultivation, S. 17. 

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