Nahaufnahme von Arnika-Blüten
Nahaufnahme von Arnika-Blüten
Sebastian Kneipp (1821 – 1897):

Die Arnika – „nicht mit Gold zu bezahlen“

Kurz & knapp: Wissenswertes zur Arnika

Wissenschaftlicher Name: Arnica montana L.

Volksname: Bergwohlverleih, Fallkraut, Kraftwurz, Bergdotterblume, Engelkraut

Arzneibuchbezeichnungen: Arnikablüten Ph.Eur. (Anricae flos)

Familie: Asteraceae (Korbblütler)

Herkunft: Mittel- und Nordeuropa

Weitere Vorkommen: Arnika montana ist die einzige Arnika-Art in Europa; 32 andere Arten finden sich in Asien, Nordamerika, Grönland und Sibirien.

Botanik: Die mehrjährige Staudenpflanze wird 20 bis 60 cm hoch. Auffallend ist ihre leuchtend gelbe, herb-aromatisch duftende Blüte. In ihrer Blütezeit verwandelt Arnika die Almen in duftende, dottergelbe Prachtwiesen.

Blütezeit: Juni bis August

Verwendete Pflanzenteile: Blüten

Wesentliche Inhaltsstoffe: Sesquiterpenlactone, Flavonoide, ätherisches Öl, Cumarine, Kaffeesäurederivate

Eine einzelne Arnikablüte im Fokus

Historische, volkstümliche Verwendung

Arnika eilte lange Zeit der Ruf voraus, nicht nur der Gesundheit zuträglich zu sein, sondern auch einen Blitzschlag oder bösen Hexenzauber abzuwenden. Ob hierbei Tee, Umschläge oder Dampfbäder besonders hilfreich gewesen sein sollen, ist allerdings ungewiss.

Im Mittelalter fand die Arnika ihren Weg in die Kräuterbücher. Die Pflanze wurde immer häufiger eingesetzt, um verschiedenste Beschwerden und Krankheiten zu kurieren. Im 18. Jahrhundert galt sie dann sogar als Allheilmittel „Panacea lapsorum“.


Für Sebastian Kneipp waren die Anwendungsarten der Arnika und ihre Wirksamkeit selbstverständlich. So selbstverständlich, dass es ihm nicht notwendig erschien „darüber auch nur ein Wort zu verlieren.“ Er hat es dann aber doch häufiger getan:

Arnika ist nicht mit Gold zu bezahlen, in vielen Fällen hilft sie rasch.

Pfarrer Sebastian Kneipp
Sebastian Kneipp (1821 – 1897)
Die Arnika-Pflanze blüht strahlend gelb

Heutige Verwendung der Arnika

Arnika ist in der Kräuterkunde bis heute als revitalisierendes Naturmittel bekannt und beliebt. Ihre Wirkstoffe entfalten eine wohltuende Wirkung auf Gelenke und Muskeln. Diese Wirkung der Arnika lässt sich durch Kombination mit warmem Wasser zusätzlich verstärken. Durch die Anwendung von Sprudel- oder Gesundheitsbädern mit Arnika können sich die Muskeln effektiv entspannen.


Dank ihrer revitalisierenden Eigenschaft eignet sich Arnika auch als Wirkstoff für Massageöle. Eine Massage mit einem Arnika-Massageöl kann Verspannungen lösen. In Verbindung mit einer intensiven Massage dient es der Vorbeugung von Muskelkater. Während oder nach körperlichen Belastungen eignen sich außerdem Arnika-Sprays und Arnika-Gele als anregende Körperpflege sowie zur Erfrischung bei Hitze und Müdigkeit.

… ich halte sie für das erste Heilmittel bei Verwundungen und kann sie deshalb nicht genug empfehlen.

Pfarrer Sebastian Kneipp
Sebastian Kneipp (1821 – 1897)

Arzneiliche Anwendung von Arnika

Pflanzliche Arzneimittel mit Arnika werden insbesondere äußerlich angewendet: vor allem bei Blutergüssen, Verstauchungen und Prellungen; darüber hinaus bei Muskel- und Gelenkschmerzen sowie bei entzündeten Insektenstichen.

Bekannt ist Arnika für ihre, auch in der Fachliteratur beschriebene, entzündungshemmende und damit schmerzlindernde Wirkung.

Prof. Irmgard Merfort belegte in einer wissenschaftlichen Arbeit den Mechanismus zur entzündungshemmenden Wirkung von Arnika-Inhaltsstoffen. Dafür erhielt sie 1999 den Sebastian-Kneipp-Preis.


Besonders beliebt sind Arzneimittel mit Arnika in Form von Arnika-Creme, Arnika-Salbe oder Arnika-Gel – gerade bei Sportlern ebenso wie bei Menschen mit Gelenkbeschwerden.

Kann Arnika auch eingenommen werden?

Innerlich angewendet wird Arnika heute nur noch in Form von homöopathischen Zubereitungen – beispielsweise als homöopathische Globuli ab D4, also sehr stark verdünnt. Darüber hinaus sollte Arnika nicht eingenommen werden, da dies nachweislich zu Nebenwirkungen wie zum Beispiel Herzrhythmusstörungen oder auch Erbrechen und Durchfall führen kann.

Arnika-Arzneimittel: Worauf kommt es an?

Damit Arzneimittel mit Arnika eine angemessene Wirkung bei den beschriebenen Anwendungsgebieten erreichen können, wird Arnika nach pharmazeutischen Regeln zu arzneilichen Wirkstoffen verarbeitet. Arnika-Wirkstoffe sind zum Beispiel Arnikatinktur oder öliger Auszug aus Arnikablüten.


Bei halbfesten Arzneimitteln wie Arnika-Cremes oder der Arnika-Salbe ist es wichtig, dass diese optimal in die Haut einziehen können. Hierbei haben sich besonders Rezepturen mit einem öligen Auszug bewährt. Neben einer zusätzlich pflegenden Wirkung, lassen sich manche dieser Produkte somit auch gut einmassieren.


Arnika-Arzneimittel in Form von Gel mit dem Wirkstoff Arnikatinktur bieten einen zusätzlich kühlenden Effekt. Dies kann vor allem bei äußerlichen stumpfen Verletzungen, wie Verstauchungen, Prellungen und Blutergüssen helfen, Schwellungen und Schmerzen zu reduzieren.

Schon gewusst?

Die Berg-Arnika steht unter strengem Naturschutz. Es ist verboten, sie ohne Erlaubnis in der freien Natur zu pflücken. Allerdings gibt es Arnika-Samen für den heimischen Garten zu kaufen. Wer selbst Arnika anbauen und ernten möchte, muss folgende Dinge beachten:

Die Arnika-Pflanze benötigt viel Licht und Wärme. Ein sonniger Platz im Garten ist daher empfehlenswert. Arnika benötigt außerdem eine eher saure, leicht sandige Erde und mäßige Bodenfeuchtigkeit. Säen sollte man die Arnika-Pflanze idealerweise im Spätsommer, sie blüht dann im darauffolgenden Juni bis September.

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