Historische und volkstümliche Verwendung
Am Anfang war die Farbe: Schon im 4. Jahrtausend vor Christus nutzen die alten Ägypter Distelblüten, um mithilfe des darin enthaltenen Carthamins Mumienleinwände und andere Gewebe zu färben.
Volksnamen: Saflor, Färberdistel
Familie: Asteraceae
Herkunft: Vermutlich aus Kleinasien bzw. Vorderindien; von der heutigen Türkei aus verbreitete sich die Distel im Mittelmeerraum und gelangte mit den Römern nach Europa.
Anbaugebiete: USA, Australien, Griechenland, Türkei, Indien
Wissenschaftlicher Name: Carthamus tinctorius L.
Botanik: Die Distel ist eine einjährige, 10 bis 60 Zentimeter hohe Pflanze mit kräftigen Pfahlwurzeln. Die kahlen, weichen Laubblätter sind am Rande fein dornig. Die Blüten der Saflor sind erst rot-gelb und später lebhaft orange.
Blütezeit: Ab Mitte Juli
Erntezeit: August bis September
Verwendete Pflanzenteile: Aus den Samen wird durch Pressung oder Extraktion das Distelöl gewonnen.
Am Anfang war die Farbe: Schon im 4. Jahrtausend vor Christus nutzen die alten Ägypter Distelblüten, um mithilfe des darin enthaltenen Carthamins Mumienleinwände und andere Gewebe zu färben.
Bis ins 18. Jahrhundert bedienten sich Färber der gelb-orangen Blüten als Farbstofflieferanten, bevor man auf synthetische Annilinfarben zurückgriff. Darüber hinaus verwendete man das aus den Samen der Pflanze extrahierte Öl für allerlei Salben sowie als Lampenöl.
Seit Ende des 20. Jahrhunderts erlebt der Distelanbau eine weltweite Renaissance. Verantwortlich dafür sind vor allem die medizinischen und pharmazeutischen Vorteile des Distelöls: Es wird aufgrund seines hohen Gehalts an ungesättigten Fettsäuren als diätetisches Lebensmittel eingesetzt und kann den Cholesterinspiegel positiv beeinflussen.
Distelöl gehört heute zu den hochwertigsten Ölen und weist unter allen bislang bekannten Pflanzenölen den höchsten Anteil an Linolsäure auf (rund 80 Prozent). In der Kosmetik eignet sich Distelöl beispielsweise zur Seifenherstellung sowie als Rückfetter in Badeölen oder Duschgels. Fettige oder zu Entzündungen neigende Mischhaut kann ebenfalls von Distelöl profitieren.
Das gesunde Färberdistelöl ist nicht hitzebeständig – und sollte daher nicht zum Braten verwendet werden. Wenn man es erwärmt, dann nur kurz zum Dünsten oder Garen. Ansonsten am besten zum Verfeinern von Speisen sowie als Salatöl einsetzen.
Fettsäurezusammensetzung: Palmitinsäure, Linolsäure, Palmitoleinsäure, α-Linolensäure, Stearinsäue, Arachinsäure, Myristinsäure.
Weitere Inhaltsstoffe: Sterole, Tocopherole, Squalen, Triterpenalkohole, Proteine, Mineralien, Vitamin A und K, Glutamin, Kalium, Asparagin.
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