Die Kiefer im Kneipp Pflanzenlexikon
Die Kiefer im Kneipp Pflanzenlexikon

Kiefer: Kraftvoll durchatmen

Kurz & knapp

Wissenschaftlicher Name: Pinus silvestris L.

Volksnamen: Föhre, Gemeine Kiefer, Waldkiefer

Familie: Kieferngewächse, Pinaceae

Herkunft: Europa, Nord- und Vorderasien

Botanik: Die Kiefer ist ein ca. 30 Meter hoher Baum mit hohen geraden oder knorrig gedrehten, kurzen Stämmen. Die unterschiedlich langen, blau- oder graugrünen Nadeln sind an den Rändern minimal gezähnt und stehen immer zu zweit. Die rissige, graubraune Borke der Kiefer schält sich in Stücken ab.

Verwendete Pflanzenteile: Kiefernadeln und -zweige werden per Wasserdampfdestillation zu Kiefernnadelöl verarbeitet.

Nahaufnahme von Kiefernrinde.
Charakteristisch für die Borke der Kiefer ist ihre graubraune Farbe und die rissige Struktur.

Historische und volkstümliche Verwendung

Dioskurides, Matthiolus, Lonicerus – Namen wie diese lassen es bereits erahnen, dass es sich bei der Kiefer um eine – im wörtlichen Sinn – alte Bekannte handelt. Schon im Altertum empfahlen die Gelehrten Kiefernharz als lokales Mittel bei Geschwüren und die Rinde zum Räuchern bei Frauenleiden. In der Volksheilkunde findet die Kiefer in medizinischen Schriften lobende Erwähnung: Man empfiehlt darin ihre Anwendung zur Bekämpfung von Bronchialerkrankungen, Halsschmerzen und Heiserkeit.

Braunes kleines Fläschchen mit Kiefernnadelöl vor einem Kiefernzweig.

Heutige Verwendung

Vielen Saunaliebhabern dürfte der kraftvolle, herbe Duft von Kiefernnadelöl wohlbekannt sein. Saunagänge mit Aufgüssen aus Kiefernnadelöl können neben den körpereigenen Abwehrkräften auch mentale Kräfte mobilisieren, um leere Akkus wieder aufzuladen. Davon profitieren vor allem kälteempfindliche Menschen, die gerade im Herbst oder Winter zum Frösteln neigen und damit ein leichtes Opfer für (grippale) Infekte sind.


Auch in der Aromakologie und in der Aromatherapie erfreut sich der per Wasserdampfdestillation aus Nadeln und Zweigen gewonnene Extrakt großer Beliebtheit. Arzneilich wird Kiefernnadelöl heute nach wie vor bei Husten und Bronchitis verwendet; darüber hinaus kann es in Form von Salben und Gels bei verspannten Muskeln eingesetzt werden.

Nahaufnahme eines Kiefernzweigs mit paarweise auftretenden Kiefernnadeln.

Schon gewusst?

In China gilt die Kiefer als Symbol für langes Leben und Beständigkeit. Da die Nadeln stets paarweise auftreten, steht die Kiefer in den Augen vieler Menschen auch für die glückliche Zweisamkeit der Ehe. In Ostasien zählt die Kiefer gemeinsam mit Bambus und Pflaume zu den sogenannten drei Freunden der kalten Jahreszeit.

Im Kiefernnadelöl: Monoterpene, speziell alpha- u. beta-Pinen, Sesquiterpene, Sesquiterpenole, Ester, Monoterpenole;

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