Frau trocknet sich mit Handtuch ab.
Frau trocknet sich mit Handtuch ab.

Trockene Haut nach dem Duschen

Sauberkeit geht vor Gesundheit – jedenfalls könnte man das annehmen, wenn man das Duschverhalten vieler Menschen beobachtet: Die Mehrheit stellt sich täglich unter die Duschbrause – manchmal sogar mehrmals. Doch ist tägliches Duschen wirklich gesund? Ist es normal, dass die Haut nach dem Duschen trocken ist und juckt? Und wie bekämpfst du trockene Stellen und Juckreiz?

Am allereinfachsten und leichtesten ist doch die Ganzwaschung.

Foto von Sebastian Kneipp
Sebastian Kneipp
Dunkelhaarige Frau steht mit dem Rücken zum Bild unter der Dusche.
Regelmäßige Körperhygiene dient nicht nur der Reinlichkeit, sondern auch der Erhaltung unserer Gesundheit und unterstützt auch die regelmäßigen Erneuerungs- und Regenerationsprozesse unserer Haut.

Warum duschen wir eigentlich?

Wenn es um das Thema Duschen geht, scheiden sich die Geister: Für die einen steigert Duschen das eigene Wohlbefinden; für sie ist die tägliche Dusche längst zum Ritual mit beinahe meditativem Charakter geworden. Für die anderen ist Duschen reine Zeitverschwendung. Fünf Minuten wertvolle Zeit, die sinnvoller investiert werden könnten. Wäre da nicht die Notwendigkeit sich sauber zu halten, würden wasserscheue Dusch-Banausen wahrscheinlich alle paar Wochen für wenige Minuten unter die Dusche hüpfen.



Diese Szenarien stellen natürlich Extreme dar. Das Duschpensum der meisten von uns dürfte sich irgendwo zwischen Viel- und Wenigduscher einpendeln. Und das ist auch gut so, denn regelmäßige Körperhygiene dient nicht nur der Reinlichkeit, sondern auch der Erhaltung unserer Gesundheit und unterstützt auch die regelmäßigen Erneuerungs- und Regenerationsprozesse unserer Haut. 

Dunkelhaarige Frau im grauen Handtuch hält Hand unter den Duschstrahl.
Zu häufiges Waschen mit aggressiven Waschlotionen oder eine zu hohe Wassertemperatur strapaziert deine Haut.

Wie oft duschen ist gesund?

Wer täglich mehrmals oder ausgiebig duscht entfernt nicht nur Schweiß und Verschmutzungen, sondern greift auch den natürlichen Schutzmantel, den Hydrolipidfilm, der Haut an. Der Hydrolipidfilm legt sich wie ein Schutzschild um unsere Haut und bewahrt sie vor dem Austrocknen. Unsere Haut ist es, die uns vor externen Eindringlingen wie Bakterien oder Umweltbelastungen schützt. Zu häufiges Waschen mit aggressiven Waschlotionen oder eine zu hohe Wassertemperatur strapaziert deine Haut, deswegen empfehlen unsere Haut-Experten eine lauwarme Dusche bei 36 Grad Celsius. Fünf bis acht Minuten unter der Brause sind dabei ausreichend.



Nach schweißtreibenden Tätigkeiten lohnt sich ein kurzer Sprung unter die Dusche, damit dein Körper nicht zur Brutstätte für Bakterien und Pilze wird. Auch Schweiß- und geruchsanfällige Körperregionen wie die Füße, die Achseln oder den Intimbereich kannst du bedenkenlos täglich reinigen. 

Frau in weißem Bademantel und Turban steht im Badezimmer.
Juckende Haut nach dem Duschen? Ursachen dafür gibt es viele. Beispielsweise tägliches Duschen, aggressive Waschlotionen oder auch eine zu hohe Wassertemperatur.

Warum juckt meine Haut nach dem Duschen?

Tägliches Duschen, aggressive Waschlotionen, die häufige Verwendung von Peelings, eine zu hohe Wassertemperatur oder auch das harte Handtuch zum Abtrocknen – das alles können Faktoren sein, die für deine Haut Stress bedeuten und deine Hautbarriere aus der Balance bringen. Doch auch der individuelle Hauttyp ist in hohem Maß daran beteiligt, ob deine Haut nach dem Duschen juckt oder nicht. Denn jede Haut hat ihren ganz eigenen Anspruch. Sehen wir uns die einzelnen Hauttypen etwas genauer an:

Trockene und sensible Haut besitzt eine besonders niedrige Toleranzschwelle. Das bedeutet, sie ist leichter reizbar und reagiert somit empfindlicher als normale Haut. Wenn du dich also täglich mit heißem Wasser duschst oder aggressive Waschlotionen verwendest, reizt du deine körpereigene Schutzbarriere. Die Folge: Dein Körper reagiert mit Juckreiz.


Juckreiz, in Medizinerkreisen auch Pruritus genannt, ist eine Empfindungsstörung der Haut. Die in der Haut befindlichen Nervenenden signalisieren unserem Gehirn: Bitte kratzen! Kratzen lindert jedoch nur vorübergehend den Juckreiz. In Wahrheit verschlimmert Kratzen den Juckreiz sogar. Wissenschaftler fanden heraus, dass durch Kratzen der Botenstoff Serotonin ausgelöst wird, der in unserem Nervensystem Informationen weiterleitet. Serotonin sensibilisiert unsere Nervenzellen – die Informationen werden verstärkt und wir empfinden den Juckreiz als intensiver. Der Beginn eines Teufelskreises...



Wer versucht, das Jucken mit Kratzen zu bekämpfen, schädigt seine Haut, ohne die Ursache zu bekämpfen. Vor allem trockene und sensible Haut benötigt besonders viel Aufmerksamkeit. Deshalb empfehlen wir für diesen Hauttyp beim Duschen milde und hautfreundliche Reinigungsprodukte, um den Juckreiz einzudämmen. Auch Duschbalsame mit gezielt ausgewählten Tensiden, Duft- oder Farbstoffen eignen sich optimal zur Reinigung von trockener und sensibler Haut.


Schon gewusst?

Der pH-Wert unserer Haut ist leicht sauer. pH-hautneutrale Produkte sind daher nicht im klassischen Sinne „neutral“. Vielmehr bezieht sich der Wortbestandteil „neutral“ auf den leicht sauren pH-Wert unserer Haut, der sich zwischen 4,5 und 5,0 befindet. Cremeduschen oder Duschgels mit einem hautneutralen pH-Wert eignen sich deshalb optimal für die Reinigung trockener und sensibler Haut.

Fettige Haut glänzt und wirkt ölig. Das liegt an den Talgdrüsen, denn diese produzieren bei fettiger Haut mehr Talg als notwendig. Das ist auch der Grund, weshalb fettige Haut oft zu Unreinheiten neigt. Durch die überschüssige Talgproduktion – auch Seborrhö genannt – können die Poren verstopfen und Infektionen oder Entzündungen begünstigen. Insgesamt betrachtet ist fettige Haut im Vergleich zu normaler Haut unempfindlicher gegenüber Umwelteinflüssen. Eine regelmäßige Reinigung und Pflege mit den richtigen Produkten ist dennoch sehr wichtig.



Vermeide den Versuch, fettige Haut durch aggressive Reinigungsprodukte oder übermäßige Reinigung zu „entfetten“. Das würde deine Talgdrüsen nur zu vermehrter Talgproduktion anregen, wodurch wiederum das Wasser-Lipid-Verhältnis der Hautbarriere aus der Balance gerät. Fettige Haut steckt häufiges Duschen besser weg als trockene Haut. Das liegt daran, dass unser Körper die entzogenen Hautlipide schnell wieder ersetzt. Dennoch solltest du auch bei fettiger Haut auf milde Reinigungsprodukte setzen, die deine Haut nicht angreifen, sondern schonend reinigen. Am besten eignen sich hier Körper- und Gesichtspflegeprodukte mit leichten Formulierungen.

Warum juckt im Winter die Haut nach dem Duschen?

Mit dem Jahreszeitenwechsel verändern sich die klimatischen Bedingungen – das spürt auch unsere Haut. Besonders im Winter, wenn nicht nur die Außentemperaturen, sondern auch die Luftfeuchtigkeit durch die Heizungsluft in den Innenräumen sinkt, strapaziert das unsere Haut. Durch die geringe Luftfeuchtigkeit gibt die Haut vermehrt Feuchtigkeit ab und trocknet aus. Zudem sind unsere Talgdrüsen im Winter weniger aktiv. Das bedeutet, dass nicht ausreichend schützende Hautlipide produziert werden.


Kaum verwunderlich also, dass die im Winter ohnehin strapazierte Haut nach dem Duschen besonders anfällig für Symptome wie trockene Hautstellen und Juckreiz ist. Besonders stark ausgeprägt sind die trockenen Hautstellen an den Schienbeinen, da diese wenig Talgdrüsen für die hauteigene Fettproduktion besitzen. Was du dagegen tun kannst?


Ausgiebige Dusch-Sessions mit heißem Wasser entziehen deiner Haut Feuchtigkeit. Besser ist es, die Zeit unter der Dusche auf ein Minimum zu begrenzen. Auch bei der Wassertemperatur gilt: Den Wasserhahn besser ein paar Grad kälter stellen. Nach dem Duschen ist die Haut besonders empfindlich, deswegen den Körper mit dem Handtuch nicht abrubbeln, sondern sanft abtupfen. Verwöhne deine Haut anschließend mit einer feuchtigkeitsspendenden oder rückfettenden Pflege. 

Dunkelhaarige Frau sitzt auf einem beigen Teppich und cremt ihre Beine ein.

Die Qual der Wahl: Körpermilch, Körperlotion oder Körperöl?

Du kennst das sicherlich: Man steht in der Drogerie vor dem Regal mit den Körperpflegeprodukten und kann sich einfach nicht entscheiden. Welches Produkt ist denn nun das richtige für meinen Hauttyp? Körpermilch, Körperlotion, Körperöl oder doch das Trockenöl zum Aufsprühen? Wir bringen Licht ins Dunkel...



Körperlotionen haben eine leichte Rezeptur, weshalb sie sich perfekt zur Hautpflege in den Sommermonaten eignen. Wer intensivere Pflege benötigt, ist mit einer Körpermilch gut beraten. Körperöle hingegen klassifiziert man als reichhaltige und rückfettende Körperpflegeprodukte. Unsere Haut verwertet Körperöle und Cremes mit pflanzlichen Ölen besonders gut, da die im pflanzlichen Öl enthaltenen Lipide unseren hauteigenen Lipiden sehr ähneln. Lipide, körpereigene Fette, halten unsere Hautbarriere intakt. Eine echte Alternative für alle, die auf die intensive Pflegewirkung von Körperölen nicht verzichten wollen, ist das Trockenöl. Es besitzt pflegende Eigenschaften, ohne einen Fettfilm zu hinterlassen. 

Die in diesem Beitrag beschriebenen Inhalte sind nicht zwangsläufig auf unsere Kneipp ® Produkte übertragbar. Kneipp® Arzneimittel, Kosmetika sowie weitere Kneipp® Produkte sind ausschließlich nach ihrer Indikation oder ihrer Zweckbestimmung zu verwenden.

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