Die Arnikapflanze bei Kneipp
Die Arnikapflanze bei Kneipp
Artenvielfalt erhalten:

Unser Pilotprojekt zum Anbau von Arnika

Arnika bei Kneipp – kurz gefasst:

  • Kneipp hat eine große Vielfalt an Arnika-Produkten im Programm. Dabei verwenden wir die spanische Arnica montana atlantica. Diese hat im Gegensatz zu ihrer osteuropäischen Schwester, der Arnica montana montana, ein besonders geringes Allergiepotenzial.
  • Durch den Klimawandel und wachsende Landwirtschaft ist die spanische Arnika jedoch zahlreichen Bedrohungen ausgesetzt. Kneipp gewinnt die Arnikablüten deshalb über die kontrollierte Wildsammlung. Projektarbeit zum Anbau der nicht ganz pflegeleichten Pflanze soll den Erhalt der Spanischen Arnika langfristig sichern.


Erfahre mehr über das Naturwunder Arnika und begleite uns (zumindest gedanklich) ins spanische Galizien:

nachhaltiger Arnika-Anbau

Naturwunder Arnika

Sie gehört zu den Pflanzen, die bei Kneipp eine besondere Geschichte haben: Denn schon Sebastian Kneipp war von der Wirksamkeit der Arnika überzeugt – sie sei nicht mit Gold zu bezahlen, sagte er einst. Bis heute zählt die Arnika zu den wichtigsten Pflanzen in unserem Unternehmen. Der nachhaltige Umgang mit dieser traditionellen Arzneipflanze steht für uns im Fokus. Im Fall der Arnika führt uns dieser Vorsatz ins spanische Galizien. Dort werden die Blüten durch eine nachhaltige Wildsammlung gewonnen. Darüber hinaus haben wir ein Projekt zum Anbau der Arnikapflanzen abschließen können und arbeiten bereits am Aufbau eines Folgeprojekts.

Wo die Arnika Wurzeln schlägt

Schon aus der Vogelperspektive wird klar: Galizien wird seinem Ruf gerecht. Kilometer um Kilometer gehen die Beige- und Brauntöne der spanischen Erde in ein sattes Grün über. Wälder, kleine Flüsse und die Küste des Atlantiks prägen die Region. Ein optimaler Lebensraum für die spanische Arnika.

Die kleine, leuchtend gelb blühende Pflanze hat hohe Ansprüche an ihr Umfeld. Fruchtbar soll es sein, zumindest zeitweise hohe Luftfeuchtigkeit, saurer Boden, möglichst eine Wasserquelle in der Nähe und die Sonne von oben. Die spanische Arnika sucht sich ihr Plätzchen sehr sorgsam aus. Bei Kneipp nutzen wir dennoch diese besondere Subspezies der Arnika. Und das hat einen guten Grund: Die spanische Arnica montana atlantica hat im Gegensatz zu ihrer osteuropäischen Schwester, der Arnica montana montana, ein besonders geringes Allergiepotenzial. Ein kleines Naturwunder, das es zu bewahren gilt.

Die Arnika als Rohstoff

Vom Klimawandel über die Weidehaltung bis hin zu landwirtschaftlichen Monokulturen – die spanische Arnika steht zahlreichen Bedrohungen gegenüber; naturbelassene Arnikawiesen sind immer schwerer zu finden. „Seit ich ein Kind war, sehe ich wie die Arnika langsam weniger wird. Wir müssen den Bestand unbedingt stabilisieren – deshalb bin ich froh, dass sich Kneipp für eine nachhaltige Sammlung der wilden Pflanzen einsetzt und zudem die Kultivierung von Arnika unterstützt“, erzählt ein Anwohner im galizischen Orense, nahe A Coruña.

Nach der Ernte kommen die Blüten in Deutschland bei unserem Partner Kräuter Mix an. Deren Mitarbeiter bereiten die Arnika für die Weiterverarbeitung vor, schneiden sie auf eine fest definierte Größe und übergeben sie an Kneipp.


Bei uns landen die geschnittenen Blüten im Kessel: Mazeration heißt der Prozess, in dem die Arnikablüten ihre Wirkstoffe ans Öl abgeben. Der so gewonnene Ölauszug ist wiederum Grundlage der Kneipp Arnikaprodukte.

Wildsammlung nachhaltig gestalten

Der größte Anteil Arnikablüten, die Kneipp verwendet stammen aus der sogenannten nachhaltigen Wildsammlung. Doch was heißt das genau? Wir treffen eine der Sammlerinnen in Orense. Sie erklärt uns, wie wichtig es ist, bei der Ernte wild wachsender Arnika einige Regeln zu beachten: „Arnika braucht Zeit. Die Blüte muss komplett geöffnet sein, erst dann sind ihre Wirkstoffe voll konzentriert. Beim Sammeln lassen wir außerdem immer einige reife Blüten stehen. Es müssen genug Samen in der Natur bleiben, sodass es auch im nächsten Jahr wieder Arnika gibt. Die Bienen fliegen schließlich nur reife Blüten an und verteilen so ihre Pollen.“

Seitens Kneipp, der Partnerfirma Kräuter Mix und den Partnern vor Ort gibt es klare Vorgaben: Wird die Arnika zu früh geerntet und dann als Knospe oder mitsamt der Wurzeln geliefert, nehmen wir sie gar nicht erst an, um ein solch rigoroses Sammelverhalten nicht zu fördern. Damit erfahrene wie neue Sammler diese Nachhaltigkeitsregeln beachten, wurden Unterlagen erstellt, mit denen alle an der Ernte Beteiligten regelmäßig geschult werden. Diese strengen Qualitätskriterien sind nötig, damit die wilde Arnika eine Zukunft hat.

Die Zukunft der spanischen Arnika

Trotz aller Bemühungen, die Arnikabestände durch eine nachhaltige Wildsammlung der Blüten zu stabilisieren: Klimawandel, die Zerstörung des natürlichen Lebensraums und unkontrollierte Sammelaktivitäten bleiben eine zunehmende Bedrohung.

2013 liefen deshalb die ersten Maßnahmen zur Kultivierung von Arnika an: Kräuter Mix und Kneipp starteten die Suche nach geeigneten Partnern für das Pilotprojekt.

Eine Gärtnerei wurde zur Kinderstube für die kleinen Arnika-Setzlinge. Doch bis die ersten Erfolge verzeichnet werden konnten, vergingen fast drei Jahre. Die Arnika hat es nämlich faustdick hinter den Blättern. Bis die Gärtner die richtige Menge Wasser und Dünger im Griff hatten, mussten sie die Setzlinge lange beobachten.

Erst wenn die Arnikapflanzen überreif sind können die Samen für die nächste Generation aus den Blüten gezupft werden. Danach muss das Team die Samen reinigen und von kleinen Fasern und ihren Schirmchen befreien, damit die Aussaatmaschine nicht verstopft. Das Reinigen ist noch reine Handarbeit, weil die Samen so unterschiedlich groß sind. Ausgesät wird Ende Juli, Anfang August. Sobald die Pflanzen groß genug sind, beginnt der Ernst des Lebens: Vom Gewächshaus geht es raus aufs Feld.

Es wächst und gedeiht

Für die Aussaat muss die Erde sorgfältig vorbereitet werden. Erst wird sie umgepflügt, dann wieder verdichtet, damit die Plane zur Unkrautunterdrückung gut auf dem Boden aufliegt. Die Arnika braucht jede Menge Aufmerksamkeit. Die Gärtner erzählen: „Die Arnika ist ziemlich schlecht darin, sich gegen andere Pflanzen zu wehren. Wenn man sich um die Setzlinge nicht regelmäßig kümmert, gehen sie ein. Wir jäten jeden Halm Unkraut; wenn der Wind die Arnika mit Laub bedeckt, befreien wir sie; wir verdichten die Erde immer wieder neu, damit die Maulwürfe ihre Autobahnen nicht unter dem Feld bauen können. Es ist viel Arbeit – aber sie lohnt sich.“

Inzwischen ist das Pilotprojekt abgeschlossen. Gediehen sind nicht nur die Pflanzen, sondern auch der immense Erfahrungsschatz, wie die bedrohte Pflanze erfolgreich angebaut werden kann. Nun gilt es, dieses Wissen in ein Folgeprojekt zu übertragen, um die Arnica montana atlantica als Art zu erhalten und ihren Bestand weiter zu erhöhen. Eine Aufgabe, die uns die nächsten Jahre begleiten wird. Doch das ist es uns wert – schließlich gehörte die Arnika nicht umsonst schon zu Sebastian Kneipps Lieblingskräutern.

„Der Arnika-Anbau hat für uns einen hohen Stellenwert – in Sachen Nachhaltigkeit und Rohstoffqualität. Wir werden deshalb mit voller Kraft weiter an dessen Erfolg arbeiten.

Dr. Andrea Lutz-Röder Projektverantwortliche und Leiterin Labordienste bei Kneipp

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