Nahaufnahme Bauch einer Frau mit Creme darauf.
Nahaufnahme Bauch einer Frau mit Creme darauf.
Tipps und Tricks

Bindegewebe stärken

Die Kollagenbildung im Körper nimmt im zunehmenden Alter ab. Das ist ein ganz natürlicher Prozess. Die Folge: Das Bindegewebe wird schlaffer und die Cellulite im Zweifelsfall sichtbarer. Zahlreiche Frauen sind von einem schwachen Bindegewebe betroffen, das sich vor allem an den Oberschenkeln, dem Bauch oder dem Po bemerkbar macht. Doch auch Männer sind davor nicht sicher.


Wir stehen für ein positives Körperbild und finden, jede:r ist auf seine eigene Art und Weise schön. Ein starkes Bindegewebe kann deinem Körper guttun und ihn in seiner Funktion unterstützen. Daher haben wir ein paar Tipps zusammengestellt, wie du dein Bindegewebe stärken kannst.

Frauenkörper von hinten in brauner Unterwäsche. Frau cremt sich linke Pohälfte ein.

Was ist das Bindegewebe?

Das Bindegewebe bzw. Fasziengewebe durchzieht den gesamten Körper und umhüllt sowohl Organe und Sehnen als auch Bänder und Muskeln. Es setzt sich aus Zellen, Fasern und einer extrazellulären Matrix zusammen und ist somit flexibel. Bei gesunden Menschen ist das Bindegewebe um die Muskeln herum etwas gewellt. Das begünstigt nicht nur die Beweglichkeit der Faszien, sondern sorgt auch dafür, dass Muskeln und Organe stabil zusammengehalten werden können.  


Sicherlich hast du schon einmal gesehen, wie das weiße Häutchen einer Orange das Fruchtfleisch umgibt. Genau so umschließt auch das Fasziengewebe die Muskulatur. Es ist mit seiner Stütz- und Gerüstfunktion von zentraler Bedeutung, da es Organe, Muskeln, Blutgefäße und Nervenbahnen schützt und dafür sorgt, dass alles an Ort und Stelle bleibt. Man könnte es auch als eine Art Klebstoff bezeichnen, der das Gewebe zusammenhält.  


Im Bindegewebe sind auch sogenannte Kollagenfasern enthalten. Dadurch ist es in der Lage, Wasser zu speichern, was wiederum die Festigkeit der Haut unterstützt. Ist das Bindegewebe geschwächt, verliert es hingegen an Elastizität und Stabilität. Das kann sich dann auf unterschiedliche Weise äußern. 

Daran erkennst du ein schwaches Bindegewebe 

Hier findest du eine Liste mit Anzeichen, die für ein geschwächtes Bindegewebe sprechen. Die Ausprägungen können dabei natürlich unterschiedlich stark sein. 


  • Cellulite: Oft wird Cellulite auch als Orangenhaut bezeichnet. Sie macht sich oft bei Frauen in Form von sichtbaren Dellen auf der Haut – hauptsächlich an den Oberschenkeln – bemerkbar.  


  • Dehnungsstreifen: Wird deine Haut überdehnt, können Dehnungsstreifen auftreten, vor allem an den Oberschenkeln, aber auch am Bauch, an der Hüfte oder an den Oberarmen. Sie machen sich in Form von blau-weißlichen Streifen bemerkbar.  


  • Krampfadern: Du entdeckst Krampfadern häufig an den Waden oder Innenseiten der Unter- und Oberschenkel. Sie sehen aus wie kleine, bläuliche erweiterte Venen. 


  • Besenreiser: Sogenannte Besenreiser sind ebenfalls kleine geweitete Venen. Sie schimmern als oberflächliche Äderchen bläulich oder rötlich durch die Haut.  


  • Couperose: Manchmal kommt es im Gesicht zu Rötungen oder trockener und empfindlicher Haut. Ist das die Folge von erweiterten Blutgefäßen, spricht man von Couperose. 
Frau in grauem Top hält Kneipp Ölflasche in der Hand. Sie schraubt die Flasche auf.

Ursachen für ein schwaches Bindegewebe

Wie stark und stabil dein Bindegewebe ist, hängt von der Dichte der Kollagenfasern ab. Doch Stärke und Stabilität sind auch genetisch bedingt und der Hormonspiegel spielt ebenfalls eine Rolle. Letzterer ist vor allem für Frauen von größerer Bedeutung: In der Regel fördern die Hormone Östrogen und Progesteron die Kollagenproduktion im Körper, was zu einem festen Bindegewebe führt. Doch gerät der Hormonspiegel durcheinander – wie beispielsweise in der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren – wird das Bindegewebe geschwächt. Bist du zudem erblich vorbelastet, ist die Chance groß, dass es zu einer Bindegewebsschwäche kommt und du die Veränderungen auf der Haut siehst.  


Weitere Faktoren können ebenfalls Ursachen für ein geschwächtes Bindegewebe sein:  

  • Alter 
  • Nahrungs- und Flüssigkeitsmangel 
  • Zu wenig körperliche Bewegung 
  • Rauchen 
Seitenaufnahme: Frau cremt ihren Oberschenkel ein.

Warum sind Frauen häufiger von einem schwachen Bindegewebe betroffen?

Kommt es dir so vor, als wäre ein schwaches Bindegewebe hauptsächlich ein Frauenthema? Das ist gar nicht so falsch. Das Gewebe bei Frauen weist eine andere Struktur auf als das der Männer. Die weiblichen Bindegewebsfasern sind nämlich parallel angeordnet und nicht über Kreuz. Der Vorteil: Es ist elastischer, was zum Beispiel für eine Schwangerschaft gute Voraussetzungen sind.  


Ein weiterer Grund: Nährstoffe werden in Fettzellen eingelagert. Diese liegen direkt unter der Haut. Das heißt, bei jeder kleinsten Gewichtszunahme wird das Bindegewebe zusätzlich strapaziert. Da es bei Frauen sowieso schon elastischer ist, können sich die Fettzellen besser durch die Fasern hindurchdrücken.  


Bei Männern hingegen befinden sich die Fettzellen, in denen die Nährstoffe gespeichert werden, tiefer im Körper. Darum sind Anzeichen wie Cellulite hier ein selteneres Thema. 

Schwaches Bindegewebe: Was kann ich tun?

Du ahnst es vielleicht schon: Es gibt ein paar Dinge, die du tun kannst, um dein Bindegewebe von innen heraus zu stärken. Mit Bewegung und Sport, der richtigen Ernährung oder auch Massagen und Pflegeroutinen kannst du es straffen. Zwar gibt es keine simple Heilmethode für Cellulite oder Besenreiser. Doch wir haben dir hier ein paar Tipps und Übungen zusammengestellt, mit denen du Körper und Geist etwas Gutes tun und dein Bindegewebe unterstützen kannst. 

Sport hat viele Vorteile – nach Sebastian Kneipp kann ausreichend Bewegung und eine bewusste Regeneration die Gesundheit grundsätzlich fördern. Unter anderem ist es auch eine wunderbare Möglichkeit, den Körper zu straffen und das Bindegewebe zu stärken. Ein Mangel an Bewegung kann dazu führen, dass sich vermehrt Fett im Körper ansammelt, was den Abfluss von Blut und Lymphe beeinträchtigen kann. 


Wer seinen Körper regelmäßig in Schwung bringt und seine Muskeln stärkt, regt die Kollagenproduktion im Körper an. Das ist gut für Muskeln, Sehnen und Bänder. Durch die große Menge an Kollagen hat der Körper mehr Baumaterial für die flexiblen Fasern zur Verfügung und das elastische Stützskelett wird gestärkt – ideal um einer Bindegewebsschwäche entgegenzuwirken.  


Bereits 30 Minuten Bewegung am Tag können ausreichen. Dabei sollten sowohl Kraft- als auch Ausdauertraining in die Routinen integriert werden. Der Grund: Ein eventuelles Hormonungleichgewicht geht oft mit einem erhöhten Östrogenspiegel und einem Testosteronmangel einher. Mit Ausdauertraining kann der Östrogenspiegel etwas gesenkt werden und somit einer vermehrten Fettpolsterbildung an Oberschenkeln und Po entgegenwirken. Krafttraining hingegen regt die Testosteronausschüttung an – ideal, um die Hormone wieder ins Gleichgewicht zu bringen.  


Welcher Sport stärkt also das Bindegewebe? Radfahren, Schwimmen oder Wandern fördern ganzheitlich das Wohlbefinden des Körpers. Aber auch Seilspringen, Kniebeugen oder Faszientraining mit einer Faszienrolle sind ideal für ein kräftiges Bindegewebe. Das wird beim Faszientraining gedehnt und stimuliert außerdem deine Muskelfasern. So können fasziale Blockaden gelockert und die Beweglichkeit grundsätzlich verbessert werden. On top: ein besseres Körpergefühl.  

Eine ausgewogene Ernährung nach Kneipp liefert wertvolle Nährstoffe und hilft beim Aufbau eines starken, elastischen Bindegewebes. Generell sollten so oft wie möglich wichtige Nährstoffe und Vitamine auf dem Teller landen.  

Dass Trinken wichtig ist, ist kein Geheimnis. Allgemein wird empfohlen, mindestens zwei Liter Wasser oder ungesüßte Tees zu trinken. Auch das Bindegewebe freut sich darüber. Der Körper braucht nämlich genug Flüssigkeit, um die Abfallprodukte des Stoffwechsels besser abtransportieren zu können. Im Sommer oder wenn du viel Sport treibst, darfst du dir gerne noch ein zusätzliches Glas füllen. Kräutertees und ungesüßte Schorlen sind eine gute Alternative, wenn du etwas mehr Abwechslung brauchst.  


Alkohol hat unter anderem auch eine negative Wirkung auf die Haut und sollte lieber gemieden werden. 

Ein zu großer Überschuss an Fettzellen kann das Bindegewebe stark strapazieren. Schließlich kommt es zu einer konstanten Dehnung der Fasern. Die Folge: Das Bindegewebe leiert aus und wird langfristig schwächer. Die Zahl auf der Waage ein wenig im Blick zu behalten kann also eine große Wirkung haben. Der Körper profitiert sichtbar von einem gesunden, konstanten Normalgewicht ohne größere Gewichtsschwankungen – und zwar auf allen Ebenen. 

Ein Wellnessmoment für dein Bindegewebe und deinen Geist mit einer ausgiebigen Pflegeroutine. 

Pflegeroutinen für ein straffes Bindegewebe

Neben einer gesunden Lebensweise mit ausgewogener Ernährung und viel Bewegung kann auch die richtige Pflegeroutine helfen, das Bindegewebe zu stärken. Vorab solltest du allerdings wissen, dass sich ein schwaches Bindegewebe leider nicht einfach „wegcremen“ bzw. „wegpeelen“ lässt. Trotzdem gibt es ein paar Maßnahmen, mit denen du es so gut wie möglich unterstützen und für eine glattere Haut sorgen kannst. 

Ein Peeling befreit deinen Körper von abgestorbenen Hautzellen und fördert die Durchblutung auf eine schonende Weise. Das kann auch positive Effekte für das Bindegewebe haben. Die größte Wirkung ist hingegen eine kurzfristige: Peelings können deine Haut direkt nach der Anwendung praller und glänzender aussehen lassen. Wichtig ist, dass du Peelings mit hochwertigen Inhaltsstoffen wie wertvollen Ölen (z. B. Arganöl) verwendest. 

Was sich gut anfühlt, hat oft auch eine positive Wirkung: Mit Massagen kannst du dein Bindegewebe unterstützen. Als besonders effektiv haben sich dabei professionelle Massagen erwiesen, die gezielt den Lymphfluss anregen und die Durchblutung fördern. Auf diese Weise werden auch die unteren Hautschichten und Muskeln stimuliert und die Entschlackung des Bindegewebes unterstützt.  


Hast du schon einmal probiert, deine Haut selbst zu massieren? Besonders die sogenannte Zupfmassage hat sich bewährt: Positioniere dafür Zeigefinger und Daumen beispielsweise auf den Oberschenkeln und mache sanfte „Zupfbewegungen“ auf der Haut. Diese Massage fördert den Lymphfluss und transportiert eventuell eingelagerte Flüssigkeit ab.  

Ein schwaches Bindegewebe kann auch durch Trockenbürsten unterstützt werden. Dabei werden abgestorbene Hautzellen durch eine Bürstenmassage entfernt. Das wiederum sorgt dafür, dass die Haut besser durchblutet wird. Bürstenmassagen sollen zudem den Stoffwechsel anregen und den Lymphabfluss fördern.  

Bestimmt hast du schon einmal von Wechselduschen gehört. Sie können die Durchblutung fördern und auch das Bindegewebe stärken. Der Stoffwechsel wird dabei angekurbelt und die Haut gestrafft. Auch der Knieguss sowie der Schenkelguss sind förderlich für die Durchblutung. Sie trainieren die Venengefäße und sorgen so für ein stärkeres Bindegewebe. 

All diese Pflegeroutinen lassen sich wunderbar mit straffenden Pflegeprodukten wie Cremes oder Ölen ergänzen. Zwar können sie grundsätzlich keine Cellulite beseitigen, aber du kannst von ihrem unterstützenden Effekt profitieren. In Studien haben sich dabei Wirkstoffe wie Retinol, Kollagen und auch Koffein als besonders effektiv erwiesen. 

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