Mal angenommen, jemand hätte noch nie etwas von Sauna gehört – er oder sie würde wohl ziemlich ungläubig dreinblicken: Da sitzen unbekleidete Personen Haut an Haut freiwillig in einem rund 90 Grad heißen Raum und wedeln mit Zweigen oder Handtüchern, um sich nach 15 Minuten schweißgebadet wieder abzukühlen. Und dann nochmal … und nochmal … und am besten mehrmals pro Woche. Aber Hand aufs Herz: Bei rund 26 Millionen Saunagänger:innen in Deutschland¹ ist das Thema wohl für die wenigsten nur „heiße Luft“. Gut so! Denn richtig durchgeführt kann Saunieren viele positive Wirkungen auf Wohlbefinden, Gesundheit und Körper entfalten.

Frau in Handtuch entspannt in Sauna.

Das passiert in unserem Körper, wenn wir in die Sauna gehen

Keine Frage: In einer Sauna herrschen außergewöhnliche Bedingungen. Und auf die muss unser Körper reagieren, wenn wir ihn beim Saunagang aus seiner 37-Grad-Komfortzone holen (die reguläre Körperkerntemperatur steigt in 80 – 100 Grad heißer Saunaluft nämlich um ein bis zwei Grad an): Jetzt tut unser Organismus alles dafür, die Regeltemperatur wieder herzustellen – indem sich die Blutgefäße weiten, das Herz schneller schlägt und reichlich Schweiß produziert wird. Auch die Abkühlung nach der Hitze bedeutet Arbeit für den Körper, da sich die geweiteten Gefäße nun binnen kurzer Zeit wieder zusammenziehen; in der Folge wird eine größere Menge Blut Richtung Körperzentrum verschoben.

Schwitzen mit Wirkung: So gesund kann regelmäßiges Saunieren sein 

Das Herz schlägt schneller, unsere Haut ist schweißnass … das klingt verdächtig nach sportlicher Betätigung. Und wie gemäßigter Sport können sich auch Saunagänge in vielerlei Hinsicht positiv auf unsere Gesundheit auswirken – von der gesteigerten Durchblutung bis hin zur Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte. 

Schwitzende Haut.

Gut geschwitzt – gut geschützt: Wie die Haut vom Sauna-Besuch profitiert

Unsere Haut ist bekanntermaßen eine ziemliche ehrliche Haut. Und so macht sie auch aus der Wirkung eines Saunagangs keinen Hehl: Die verstärkte Durchblutung lässt sie mit zunehmendem Verweilen in der Hitze leicht rot werden, sie öffnet ihre Poren und sondert bei einem Saunagang mit drei Gängen etwa einen halben Liter bis ein Liter Flüssigkeit ab. Der Clou: Diese Prozedur ist für die Haut ziemlich gesund. Wie Forschende herausfanden, stärken regelmäßige Saunagänge die Barrierefunktion unseres größten Organs; zugleich konnte die Haut der Studienteilnehmenden mehr Feuchtigkeit speichern und Regenerationsprozesse der Haut wurden beschleunigt² .



Sauna ist also gleich Hautpflege?


Klares Ja – und klares Aber: Wer nach dem Schwitzen Seife oder andere Produkte mit zu hohem pH-Wert zum Duschen verwendet, rückt der frisch gestärkten Hautbarriere gleich wieder zu Leibe. Hier genügt normales Wasser zur Pflege vollkommen. Zum Schluss lässt sich der Sauna-Besuch die Verwendung von geeigneten Pflegeprodukten abrunden. Ideal für die Hautpflege sind Produkte mit pflanzlichen Ölen: Diese enthalten hautähnliche Lipide, welche in die Hautbarriere einziehen und dort aufgrund ihrer Ähnlichkeit zu den hauteigenen Lipiden bestens verwertet werden können. 

Nach der Sauna

Frau duscht sich.
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Duschen oder nicht duschen? Heiß oder kalt? Oder irgendwas dazwischen?

Wo wir schon beim Thema Duschen sind: Muss man nach jedem Saunagang unters oder ins Wasser? So viel gleich vorab – vom berühmten Eisbad oder dem klirrend-kalten Abbrausen kann man speziell untrainierten Personen oder Menschen mit Vorerkrankungen nur abraten. Der plötzliche extreme Temperaturunterschied stellt nämlich eine enorme Belastung für den Kreislauf dar. Viel ratsamer ist es (übrigens auch generell), sich zunächst ein paar Minuten an der frischen Luft aufzuhalten. Die anschließende Dusche kann dann gerne nur etwas kühl oder sogar lauwarm sein; dabei lässt sich die durchs Schwitzen aufgequollene oberste Hornschicht der Haut schonend reinigen.  

Das kleine Kneipp Sauna-Einmaleins: 

Was soll, was muss, was kann … und was nicht? Auch wenn’s in der Saunawelt in der Regel ziemlich unkompliziert zugeht, gibt es einige Dinge, die jeder Saunagast wissen sollte – ob Neueinsteiger oder alter Saunahase …


Vor dem ersten Saunagang duschen – ja oder nein?

Unsere Empfehlung: ein klares „Ja“! Allein schon aus Rücksicht auf die „Mitschwitzer“ – von denen wir ja auch erwarten, dass sie sich (wie beim Besuch eines öffentlichen Schwimmbads) an grundlegende Hygieneregeln halten.  



Was darf mit in die Sauna – und was nicht?

Idealerweise bringst du ein großes Handtuch als Sitz- oder Liegeunterlage mit – und ein kleineres zum Abtrocknen. Achte immer darauf, dass die Holzbänke trocken bleiben. Badeschlappen lässt man draußen, ebenso wie Schmuck, Uhren oder Brillen. Gleiches gilt hierzulande für Redebedarf – zum Plaudern ist später noch genug Zeit. 



Wie oft und wie lange soll/darf man saunieren?

In der Regel besteht ein Saunabesuch aus drei Saunagängen, die – bei Temperaturen zwischen 80 und 100 Grad – acht und 15 Minuten andauern. Je nach Konstitution kannst du auch von dieser Faustregel abweichen. Doch generell gilt, frei nach Sebastian Kneipp: alles im rechten Maß! Was die Häufigkeit der Saunabesuche anbelangt, entscheidet vor allem dein Zeitbudget. Im Allgemeinen spricht nichts dagegen, sogar jeden Tag mit einem Saunaritual ausklingen zu lassen.



Wann ist der Saunabesuch tabu?

Bitte nur gesund in die Sauna gehen! Mit Erkältungen, Infekten und Co. solltest du auf keinen Fall zusätzlich schwitzen, dein Körper hat schließlich schon genug zu tun. 


Generell gilt: Bei vorliegenden Grunderkrankungen ärztlichen Rat einholen.



Aufguss – ein Muss bei jedem Saunagang?

Kein Muss, aber auf jeden Fall ein tolles Kann. Dieses beliebte Ritual steigert nicht nur die Luftfeuchtigkeit – was wiederum förderlich für die Atemwege ist; durch ätherische Öle in den Aufgüssen lassen sich belebende, entspannte oder viele andere gewünschte Wirkungen erzielen.

Die in diesem Beitrag beschriebenen Inhalte sind nicht zwangsläufig auf unsere Kneipp Produkte übertragbar. Kneipp® Arzneimittel, Kosmetika sowie weitere Kneipp Produkte sind ausschließlich nach ihrer Indikation oder ihrer Zweckbestimmung zu verwenden. 

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