Kombucha in Gefäß. Orangenscheibe im Gefäß.
Kombucha in Gefäß. Orangenscheibe im Gefäß.
Zwischen Superfood und Erfrischungsgetränk:

Kombucha – ein Pilz zum Gesundtrinken?

Kumbucha, Kambucha, Kombicha, Kombutscha ... Für den Kombucha Pilz finden sich im Web allerhand „kreative“ Schreibweisen. Glaubt man den Aussagen in Insta-Feeds, auf Kombucha-Produkten in Supermärkten oder den Getränkekarten hipper Cafés, besitzt er aber auch mindestens so viele positive Wirkungen auf die Gesundheit. Irgendetwas muss also dran sein an diesem wundersamen Gewächs bzw. dem nach ihm benannten Getränk. Wie hätte das durch Fermentierung aus gesüßtem, koffeinhaltigem Tee und einer Kombuchakultur (auch Kombucha Pilz, SCOBY oder Teepilz genannt) hergestellte Gebräu sonst eine solche Karriere hinlegen können? Grund genug, hier mal etwas tiefer ins Kombutscha-, sorry Kombucha-Glas zu schauen ...  

Haltbar seit mindestens 2.000 Jahren:

Selbstgemachter Kombucha, daneben Tee und fertiger Kombucha.

Der Kombucha Pilz und seine Geschichte

Was im Trend liegt, muss noch lange nicht modern sein. Für den Kombucha Pilz bzw. den Kombucha Tee gilt das womöglich in ganz besonderem Maße. Alte Aufzeichnungen lassen vermuten, dass man schon im alten China während der Qin-Dynastie (ca. 220 v. Chr.) Kombucha fermentieren konnte und dem Teepilz aka SCOBY heilsame Wirkungen zuschrieb. Sein Ruf als „Tee der Unsterblichkeit“ bescherte dem Getränk dann tatsächlich eine gewisse Unsterblichkeit im asiatischen Raum, wo es bis heute fester Bestandteil der traditionellen Volksmedizin ist. Fehlte nur noch die westliche Hemisphäre zur weltweiten Berühmtheit; doch diese sollte sich spätestens ab den 1990er Jahren einstellen: Dann schwappte die Kombucha-Welle nämlich auch auf Gesundheits-Enthusiast:innen in Europa und Amerika über.  

Er wirkt, er wirkt nicht, er wirkt ...

Selbstgemachter Kombucha mit Pilz in Gefäß.

Was kann der Kombucha Pilz wirklich?

Einfach ein Kombucha Getränk kaufen oder sogar Kombucha selber machen — und mit jedem Schluck gesünder werden ... Die lange Liste an gesundheitsfördernden Wirkungen mag einen das auf den ersten Blick glauben lassen. So soll der Kombucha Pilz nicht nur die Darmflora verbessern, sondern auch die Verdauung und den Stoffwechsel anregen, das Immunsystem stärken, den Cholesterinspiegel senken oder entzündlichen Erkrankungen entgegenwirken. So viel zum Wunsch. Doch wie schmeckt Kombucha unserem Körper wirklich? Eine im Jahr 2020 veröffentlichte Studie deutet zum Beispiel darauf hin, dass die in Kombucha enthaltenen antioxidativen Verbindungen freie Radikale unschädlich machen können¹. Darüber hinaus sind die in Kombucha Tee vorkommenden Mikroorganismen — wie bei anderen fermentierten Lebensmitteln à la Joghurt, Sauerkraut und Co. — in der Lage, die Darmflora positiv zu beeinflussen². Insgesamt ist die Forschungslage aber noch relativ dürftig und es existieren kaum gesicherte Wirknachweise. 


Kurzum: Gesundheitsfördernde Effekte sind möglich, aber zur Wunderwaffe taugt der Kombucha Pilz nicht.

Mmh oder hmm ...?

Sebstgemachter Kombucha, abgedeckt mit Tuch.

Wie schmeckt Kombucha eigentlich?

Es gibt bekanntlich Lebensmittel, an denen sich die Geschmacksgeister scheiden: von Lakritze bis Rosinen, von Koriander bis ... Kombucha! Das mittels SCOBY bzw. Kombucha Pilz zubereitete Getränk ist definitiv nicht jedermanns Sache. Zugleich lässt sich die Frage: „Wie schmeckt Kombucha eigentlich?“ gar nicht so leicht beantworten. Der sanft sprudelnde Drink mit dem Teepilz schmeckt jedenfalls leicht säuerlich, besitzt manchmal aber einen fruchtigen, leicht süßen Unterton. Einige Kombucha Tees können im Nachgeschmack auch hefig oder erdig sein — was auf den Fermentationsprozess zurückzuführen ist. Wenn überhaupt lässt sich der Geschmack am ehesten mit dem von Essig oder Apfelwein vergleichen. Möchtest du Kombucha selbst machen (was wir auf jeden Fall empfehlen können), kannst du das Geschmacksbild natürlich etwas beeinflussen. Grundsätzlich gilt beim Kombucha Fermentieren: Bei einer kürzeren Fermentationszeit von 3 bis 7 Tagen fällt das Endprodukt süßer und milder aus, da der Zucker noch nicht vollständig abgebaut ist. Bleibt der SCOBY länger in der Flüssigkeit (7 bis 14 Tage), wird der Tee zunehmend saurer. Auch durch die Wahl der Teesorte und die anfängliche Zuckerzugabe lässt sich am Geschmack „drehen“.

Quellen:

1) Antioxidants: Chemical Profile and Antioxidant Activity of the Kombucha Beverage Derived from White,

Green, Black and Red Tea, abgerufen am 10.10.2024

2) Current Opinion in Biotechnology: Health benefits of fermented foods: microbiota and

beyond, abgerufen am 10.10.2024

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