Mann trägt Frau Huckepack. Beide lachen.
Mann trägt Frau Huckepack. Beide lachen.
Körper und Geist Gutes tun:

Fit bleiben im Alter – denn Sport hat viele Gesichter

Der Wasserkasten hat sich irgendwie schon mal leichter angefühlt – und die Treppe in den ersten Stock nahm man doch lange mit links. Manchmal mag man bei der Erinnerung an frühere Zeiten beinahe wehmütig werden: als einem jede Bewegung so locker von der Hand (oder vom Fuß) ging, während Wärmflasche, Heizdecke und Co. höchstens bei einer Erkältung herausgekramt wurden. Die Zeit macht eben vor niemandem Halt, soviel steht fest. Aber, soviel steht auch fest: Es ist oft leichter als gedacht, sich das Leben als Senior oder Seniorin durch etwas Sport, sanftes Training und regelmäßige Übungen leichter bzw. unbeschwerter zu gestalten. Selbst die kleinsten Rituale können bis ins hohe Alter einen großen Beitrag für unsere Fitness und (geistige) Gesundheit leisten. 

Die beste Art der Vorbeugung:

Frau klettert auf Felsen.

Darum sind Sport und Training im Alter so wichtig

Dass sich viele Menschen zu wenig bewegen, ist kein Geheimnis. So empfiehlt die WHO rund 44 % der Frauen und 40 % der Männer in Deutschland, aktiver zu werden, um ihre Gesundheit langfristig zu erhalten¹. Bei Menschen ab dem 65. Lebensjahr sollten dabei an mindestens drei Tagen der Woche Trainings zu Gleichgewicht, Koordination und vor allem zur Stärkung der Muskelkraft im Vordergrund stehen anstatt dem natürlichen Muskelabbau (der ab dem 50. Lebensjahr etwa 1 bis 2 % pro Jahr beträgt²) freien Lauf zu lassen. Muskeln entlasten bei körperlichen Aktivitäten das Herz-Kreislaufsystem, verbrennen selbst im Ruhezustand Kalorien und unterstützen unsere Gelenke. Gezieltes Ausdauertraining wiederum kann die Herz- und Lungenfunktion sowie die Blutzirkulation messbar positiv beeinflussen. Viele gute Gründe also, auch als Seniorin oder Senior fit und in Bewegung zu bleiben. 

Forever Jung-Brunnen:

Ältere Frau im Badeanzug steht vor Felswand und lacht in die Kamera.

Fürs Training ist man praktisch nie zu alt

„Morgen fang ich damit an!“ Geht es um die Themen Sport und Fitness, hört man diesen Satz ja allzu oft. Mit den Jahren wird daraus dann gern mal: „Soll ich jetzt noch damit anfangen?“ Die klare Antwort darauf lautet: Auf jeden Fall! Sport kann uns auch in höherem Alter „jung halten“ und sich unabhängig davon, wie sportlich man früher unterwegs war, positiv auf unsere Gesundheit auswirken; natürlich, solange man es – wie in vielen anderen Lebensbereichen – nicht übertreibt. Es muss ja nicht gleich hochintensives Krafttraining sein. Schon Sebastian Kneipp wusste: „Jedes Alter hat seine eigenen Übungen“. Vor dem Einstieg in eine bestimmte Sportart oder ein leichtes Bewegungsprogramm sollte man mit Blick aufs eigene Fitnesslevel bzw. die passende „Dosis“ an Sport unbedingt ärztlichen Rat einholen.  

Gehen wir’s mal langsam an:

Rückansicht einer Frau, die ihre Arme über dem Kopf zusammennimmt.

Schon Spazierengehen kann das Leben verlängern

„Zu Fuß will heute niemand mehr gehen – und doch hat das Gehen im Freien einen sehr großen Einfluss auf unsere Gesundheit.“ Diese Erkenntnis stammt nicht aus einer aktuellen wissenschaftlichen Studie, sondern wieder einmal von unserem Gründer Sebastian Kneipp. Umso bemerkenswerter, dass aktuelle Studien seiner damaligen Beobachtung heute vollkommen recht geben. So stellten südkoreanische Forscher 2022 fest: Selbst Seniorinnen und Senioren über 85 Jahren, die mindestens eine Stunde pro Woche langsam zu Fuß gingen, weisen ein um 40 % geringeres Sterberisiko auf!³ Es genügen also schon rund 10 Minuten pro Tag.


Kleiner, aber effektiver Tipp: Am besten spaziert sich’s in Gesellschaft; da fällt das „Aufraffen“ oft zehnmal leichter – und aus 10 Minuten werden gern mal 20, 30 oder mehr …

Wenn’s ein bisschen mehr sein darf

Diese Sportarten eignen sich gut für ältere Menschen

Spazierengehen lässt sich prima als tägliches Ritual etablieren – bei dem man es aber als älterer Mensch keinesfalls belassen muss. Soll der Weg noch mehr Richtung körperliche Fitness gehen, bieten sich je nach individueller Verfassung zum Beispiel folgende Sportarten an:


  • Wandern: Es gilt nicht nur als Anti-Stresskur schlechthin; Wandern fördert neben der Ausdauer auch unsere Konzentrationsfähigkeit – und lässt sich durch die Wahl des Geländes bzw. der Höhenunterschiede perfekt an die individuelle Leistungsfähigkeit anpassen. 
  • Nordic Walking: Wer beim Gehen einen Zahn zulegen und dabei noch Arme, Schultern und Rückenmuskulatur kräftigen möchte, läuft mit dieser Walking-Variante definitiv richtig. Durch den Einsatz der Stöcke wird beinahe die gesamte Körpermuskulatur aktiviert – während sich zugleich die Belastung des Bewegungsapparats reduziert. 
  • Joggen: Wer joggt, quält seine Gelenke? Laut jüngerer Forschungen lässt sich diese Aussage nicht mehr so pauschal treffen – zumal die positiven Wirkungen selbst im Alter enorm sind. Laut einer Langzeitstudie der Stanford Universität setzen bei regelmäßigen Joggern über 50 alterstypische Gebrechen ganze 16 Jahre später ein⁴. Tipp: Bevor man sich an die ersten Runden macht, empfiehlt sich ein Arztgespräch mit Belastungs-EKG. 
  • Yoga: Klar, mit 60+ ist man nicht mehr so flexibel und elastisch wie mit 30. Aber deshalb auf Yoga verzichten? Im Gegenteil: Die ursprünglich aus Indien stammenden Techniken eignen sich hervorragend, um Beweglichkeit und Gleichgewichtsinn zu trainieren. Es gibt sogar Yoga-Varianten, die speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen abgestimmt sind – etwa das sogenannte Sitz-Yoga.

Körperlich fit bleiben heißt auch geistig fit bleiben

Ältere Frau vor Felswand in Top, lachend.

Das Gehirn trainiert mit:

„Mens sana in corpore sano!“ Schon die alten Römer wussten, dass in einem gesunden Körper in der Regel auch ein gesunder Geist wohnt. Längst ist aus dieser jahrtausendealten Beobachtung eine wissenschaftliche Erkenntnis geworden. So belegen Studien, dass Sport die Nervenzellen im Lernzentrum des Gehirns, dem sogenannten Hippocampus, wachsen lässt⁵. Ergo: Regelmäßige Bewegung kann einen großen Beitrag dazu leisten, das Erinnerungs- und Lernvermögen zu verbessern. Neben diesem indirekten Effekt empfiehlt es sich natürlich, geistigen Sport zusätzlich in den Alltag zu integrieren. Als besonders effektiv gelten das Erlernen von Fremdsprachen und Musizieren; doch auch das Pflegen sozialer Kontakte und Reisen trainieren unser Gehirn.

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