Frau im weißen Top mit langen dunklen Haaren, lehnt sich auf Küchentheke und trinkt ein grünen Smoothie aus einem Glas mit Strohhalm
Frau im weißen Top mit langen dunklen Haaren, lehnt sich auf Küchentheke und trinkt ein grünen Smoothie aus einem Glas mit Strohhalm
Zwischen Bauchgefühl & Darmgesundheit:

Was ist dran am Hype um Probiotika?

Sage und schreibe rund 100 Billionen Bakterien tummeln sich im menschlichen Darm­¹. Das sind 100.000 Milliarden – eine schier unvorstellbare Zahl! Und auch wenn wir nicht nachgezählt haben: Auf Social Media gibt es gefühlt mindestens so viele Postings zum Thema Darmgesundheit, Probiotika, Präbiotika und Co. Da werden probiotische Joghurts gelöffelt, fermentierte Superfoods verspeist oder Nahrungsergänzungsmittel angepriesen, die probiotische Bakterien enthalten. Das macht natürlich neugierig. Was also steckt hinter diesem Ernährungstrend?

Illustratio eines Magens auf dem Körper eines Frau in leuchtenden Farben.

Unser Darm denkt mit

Generell lässt sich die Bedeutung des Darms für unser Wohlbefinden gar nicht hoch genug einschätzen. Und gerade in den letzten Jahrzehnten brachten Wissenschaftler:innen ordentlich Bewegung in die Erforschung dieses Organs. Eventuell hast du ja schonmal von der Darm-Hirn-Achse gehört: Tatsächlich zeigte eine Studie, dass Entzündungen im Darm unser Gehirn und unsere Psyche beeinflussen können². Die Zusammensetzung der Darmflora wirkt sich zudem auf immunologische Prozesse im Körper aus.

Unterstützung für den Darm? Das sagt die Probiotik

Die Billionen Bakterien in unserem Darm bilden so etwas wie ein eigenes, perfekt ausbalanciertes Universum; es arbeitet rund um die Uhr für uns und ist bei jedem Menschen einzigartig. Allerdings kann dieses System manchmal gestört werden: durch Stress, einseitige Ernährung oder Medikamente. Glaubt man den Verfechter:innen der Probiotik, haben Probiotika hier einiges an Potenzial. Dabei handelt es sich um Produkte oder Zubereitungen, die lebende Mikroorganismen – meist Milchsäurebakterien oder spezielle Hefen – enthalten. Sie sollen unserer Darmflora positiv beeinflussen, zum Beispiel, indem sie die Barrierefunktion des Organs stärken³ und Krankheitserreger in Schach halten ⁴.

Illustration 3 verschiedener Bakterien

Probiotische Bakterien hier, Präbiotika dort ...

Wahrscheinlich hast du es schon geahnt: Probiotikum ist nicht gleich Probiotikum. Es existieren unzählige probiotischen Bakterien, von denen man sich Effekte auf Wohlbefinden und Gesundheit verspricht. Zu den bekanntesten Bakterienstämmen zählen Lactobacillus (zur Unterstützung der allgemeinen Darmfunktion⁵), Saccharomyces boulardii (eine Hefe, die bei Durchfallerkrankungen helfen soll⁶) und die Gattung Bifidobacterium (wird oft mit der Stärkung des Immunsystems in Verbindung gebracht⁷). Neben Probiotika bzw. probiotischen Bakterien gibt es auch noch Präbiotika. Bei diesen handelt es sich nicht um Bakterien, sondern um Ballaststoffe – also unverdauliche Nahrungsbestandteile, die den „guten Bakterien“ als Futter dienen. 

Der beste Weg zum gesunden Darm: Lebe lieber ganzheitlich

Jetzt kommt das große Aber: Die Sache mit den Probiotika ist lange nicht so einfach, wie es auf den Social-Media-Plattformen scheint. Bei nervlicher Belastung oder einseitiger Ernährung regelmäßig probiotische Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, Probiotika-Tabletten schlucken oder nur noch probiotisches Superfood essen? Das genügt nicht! Unser Körper ist schließlich keine simple Maschine, die man bloß an ein paar Stellen „ölen“ muss, damit alles wieder wie geschmiert läuft. Wenn du deine Darmgesundheit verbessern möchtest, solltest du möglichst ganzheitlich ansetzen: Baue viel Bewegung in deinen Alltag ein, reduziere unnötigen Stress und achte darauf, genug zu trinken. Und – last, but not least: Ernähre dich ausgewogen und abwechslungsreich.

Abbildung von, Bananen, Spargel, Zwiebeln, Knoblauch und Nüssen

Gesunde Ernährung für den Darm: Natürliche Probiotika gehören dazu

Ein so komplexes System wie unser Körper liebt vor allem Vielfalt. Ernährungstechnisch zählen dazu einerseits ballaststoffreiche Lebensmittel wie Chicorée, Zwiebeln, Knoblauch, Spargel oder Bananen. Die darin enthaltenen Präbiotika kommen unverdaut im Darm an und entfalten dort ihre Wirkung. Probiotische Bakterien finden sich dagegen in verschiedenen Milchprodukten, etwa in gewöhnlichem Naturjoghurt, Buttermilch oder Kefir. Eine weitere Quelle für probiotische Bakterien ist milchsauer vergorenes Gemüse. Wenn du also deinen Speiseplan regelmäßig mit sauren Gurken, Sauerkraut oder Kimchi bereicherst, machst du deinem Darm (und damit deinem Wohlbefinden) ein echtes Geschenk. 

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