Historische und volkstümliche Verwendung
Die Ginseng-Pflanze müsste eigentlich langsam aber sicher für ihr Lebenswerk ausgezeichnet werden. Schließlich prägt dieser Oldie schon seit mindestens fünf Jahrtausenden die Geschichte der Volksmedizin. Erstmals erwähnt in der traditionellen chinesischen Arzneimittelkunde, sprach man der Pflanze und ihrer Wurzel nutzbringende Wirkungen wie eine Verbesserung der Sehfähigkeit, die Stärkung der Intelligenz oder gar die Verlängerung der Lebensjahre zu.
Der Gattungsname der Kraftwurzel Panax setzt sich aus dem griechischen pás (alles) und ákos (Heilmittel) zusammen und ist zurückzuführen auf die Allesheilerin Panakeia. Es verwundert demnach wenig, dass Ginseng als vermeintliches Allheilmittel im alten China sogar mit reinem Silber aufgewogen wurde.
Durch die Mauren gelangte die Ginsengwurzel später nach Europa, wo sie aber bald wieder in Vergessenheit geriet. Nach einigen Jahren des Schattendaseins gewann sie vor allem beim französischen Hochadel zur Zeit Ludwigs XIV. wieder an Popularität: Am Hof des Sonnenkönigs verfiel man wegen der postulierten fantastischen Wirkungen der Pflanze sogar in eine regelrechte Ginseng-Hysterie.¹