Frau steht mit einem Fahrrad auf einem Gehweg in einer Stadt, umgeben von hohen Gebäuden und einer Straße mit Autos im Hintergrund.
Frau steht mit einem Fahrrad auf einem Gehweg in einer Stadt, umgeben von hohen Gebäuden und einer Straße mit Autos im Hintergrund.
Übungen, Tipps & Wissenswertes

Venen stärken

„Geschafft!“ Alle To-dos sind erledigt – und man darf endlich zum entspannten Teil des Tages übergehen. Gang raus, durchatmen, Pause. Ein großartiges Gefühl, oder? Davon können unsere Venen nur träumen. Denn auch wenn wir entspannt alle Viere von uns strecken, geht ihr Job pausenlos weiter. Sie müssen unser Blut 24/7 meist gegen die Schwerkraft zurück zum Herzen pumpen. Echte Schwerstarbeit – bei der wir sie so gut wie möglich unterstützen sollten. Genau deshalb widmen wir uns in diesem Beitrag ganz der Venengesundheit: Wie kann ich meine Venen stärken? Welche Übungen sind gut für meine Venen? Und welche Rolle spielt die Ernährung bei diesem Thema?

Pump it up! 

Illustration menschlicher Venen und Arterien in Schwarz-Weiß-Zeichnung

Was Venen im Körper leisten

„Ihr habt's gut!“, könnten die Venen zu den Arterien sagen. Denn während die Arterien das sauerstoff- und nährstoffreiche Blut mithilfe des Herzens durch unseren Körper pumpen, haben die Venen keinen solchen „Motor“ zur Verfügung. Um das sauerstoffarme Blut zurückzubefördern, brauchen sie Helfer: Das sind zum einen die Venenklappen in den größeren Venen der Arme und Beine. Sie sorgen dafür, dass das Blut nur in eine Richtung fließen kann. Weiteren Support liefern unsere Muskeln, die bei jeder Kontraktion sozusagen Druck auf die Venen ausüben. Wenn wir diese Muskelpumpe aktiveren, freuen sich vor allem die Beinvenen; immerhin hat das Blut hier den längsten und beschwerlichsten Weg. „Bei den paar Litern Blut im Körper eigentlich kein Problem“, denkt man jetzt vielleicht. Aber: Das Blut muss ständig in Bewegung sein. Deshalb fließen pro Tag rund 7.000 Liter durch den Blutkreislauf ... und damit auch durchs Venensystem¹.

Wenn die Beine schwer werden:

Typische Anzeichen & Ursachen einer Venenschwäche

Man schlüpft zum ersten Mal im Jahr wieder in die Flipflops – auf einmal sind sie da, die feinen blauen Linien rund um die Knöchel. Diagnose? Besenreiser. Und gleich die Entwarnung: Diese weit verbreitete, leichte Form von Krampfadern ist völlig harmlos. Anders sieht es bei größeren Krampfadern an den Waden oder den Innenseiten der Schenkel aus. Sie sind mehr als ein kosmetisches Problem. Schwere Beine am Abend, juckende Waden, leichte Schwellungen – all das kann auf eine Venenschwäche hindeuten. Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Genetische Veranlagungen können ebenso eine Rolle spielen wie Bewegungsmangel, ein ungesunder Lebensstil, Übergewicht, langes Sitzen/Stehen und natürlich das Alter². Wie weit das Problem verbreitet ist, zeigt eine Studie aus dem Jahr 2021: Demnach betraf Venenschwäche fast die Hälfte der Proband:innen zwischen 40 und 80 Jahren³.

Erste Venen-Hilfe im Alltag:

Frau läuft  auf einem Gehweg, umgeben von grünen Sträuchern und Bäumen, mit modernen Gebäuden im Hintergrund.

Das kannst du täglich für deine Venengesundheit tun

Sitzt du gerade? Gut, denn bei folgendem Fakt könnte einem glatt schwindlig werden: Laut DKV-Report 2025 verbringen die Deutschen werktäglich 613 Minuten im Sitzen. Das sind über 10 Stunden – und rund zwei Stunden mehr als noch zehn Jahre zuvor⁴. Ein Großteil davon geht sicherlich aufs Konto unserer modernen Berufswelt. Trotzdem ist das alles für unsere Venengesundheit denkbar ungünstig (vor allem, wenn wir uns zugleich noch einseitig ernähren). Höchste Zeit also für gute Nachrichten! Denn tatsächlich bietet auch der Alltag sehr viele und vor allem einfache Möglichkeiten zur Entlastung bzw. der Stärkung der Venen.


  • Die richtige Kleidung: Vermeide Hosen, die an den Oberschenkeln und/oder der Taille besonders eng anliegen. Sie können den venösen Rückstrom zum Herzen erschweren. Das Gleiche gilt für Socken mit stark einschnürendem Bund oder Strümpfe, die in die Kniekehle drücken.
  • Hoch die Beine! Eine prima Idee für alle Frühstücks-, Mittags- oder Kaffeepausen ist es, die Beine regelmäßig hochzulegen – am besten über Herzhöhe. Das erleichtert den Blutfluss Richtung Herz erheblich.
  • Wo & wann immer möglich: Bewegung! Zur Stärkung der Venen geht einfach nichts über die Muskelpumpe. Je öfter wir die pro Tag aktivieren, desto wirksamer können wir Venenschwäche vorbeugen. Also zwischendurch immer mal wieder aufstehen, statt Lift die Treppe nehmen ... und statt der Rollen des Bürostuhls gern die eigenen Beine.
  • Venenübungen im Sitzen? Gibt's auch! Durch Auf- und Abbewegen der Fußspitzen, Zehenkrallen oder eine Ballmassage kannst du ebenfalls die Muskelpumpe aktivieren.
  • Eine ausgewogene Ernährung: Viel Obst & Gemüse, Vollkornprodukte, öfter Fisch als Fleisch ... Indem du dich vielseitig und gesund ernährst, vermeidest du nicht nur überschüssige Pfunde (die das Fortschreiten bestimmter Venenerkrankungen begünstigen können), sondern auch Verstopfungen. Sie führen häufig zu starkem Pressen auf der Toilette – was wiederum ungünstigen Druck auf die Beinvenen ausübt⁵. 

Tipp:

Beinvenen stärken à la Kneipp

Auch mit bestimmten Kneipp Anwendungen kannst du gezielt Venenschwäche vorbeugen. Besonders ans Herz legen können wir dir zum Beispiel die Kneipp'sche Wechseldusche sowie den Knieguss zur Förderung der Durchblutung. Ein echter Booster für die Muskelpumpe in den Waden ist wiederum Barfußgehen nach Kneipp (das übrigens nicht nur im Sommer richtig Spaß machen kann).

Sanft, aber effektiv:

Frau ährt auf einem Fahrrad durch eine moderne Stadtstraße, umgeben von hohen Gebäuden mit Glasfassaden.

Diese Sportarten sind gutes Venentraining

Klar, Venenübungen im Sitzen, Venengymnastik im Liegen und zusätzliche Bewegung im Alltag sind schonmal ein guter Anfang auf dem Weg zu mehr Venengesundheit. Aber wie du dir beim Stichwort Muskelpumpe sicher schon gedacht hast: Regelmäßiger Sport ist und bleibt die beste Möglichkeit zur nachhaltigen Stärkung der Venen. Also gleich zum Zehnkampf anmelden? Slow down! Wir empfehlen dir sanfte Sportarten à la Nordic Walking oder Radfahren. Mit den gleichmäßigen, rhythmischen Bewegungen kannst du über einen längeren Zeitraum die Muskelpumpe aktivieren – und schonst zugleich deine Gelenke. Noch effektiver lassen sich durch Schwimmen oder Aquajogging die Beinvenen stärken: Zusätzlich zur Bewegung wirkt der allseitige Wasserdruck hier wie ein großer Kompressionsstrumpf⁶.

Gut zu wissen:

Wann man Venenschwäche behandeln lassen sollte

Wie wir jetzt wissen, sind Venenveränderung bei der Mehrheit der Menschen absolut nichts Ungewöhnliches. Trotzdem gibt es klare Warnzeichen, bei denen ein Arztbesuch ratsam ist. Dazu gehören zum Beispiel anhaltende Schwellungen, häufige nächtliche Wadenkrämpfe, sichtbare, knotige und schmerzende Krampfadern sowie ungewöhnliche Hautverfärbungen bzw. -veränderungen. Auch bei familiärer Vorbelastung oder während der Schwangerschaft lohnt sich die frühzeitige Kontrolle in einer phlebologischen Praxis.

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