Textur einer weißen Creme
Textur einer weißen Creme
Der unterschätzte Klassiker in der Hautpflege

Urea

Urea, auch als Harnstoff bekannt, ist einer der ältesten Wirkstoffe, die bei trockener Haut zum Einsatz kommen. Besonders bei gestörtem Feuchtigkeitsniveau zeigt sich seine Stärke: Unsere Haut verliert durch Heizungsluft, UV-Strahlung, häufiges Waschen oder im Alter an Feuchtigkeit – mit Folgen wie Spannungsgefühlen, Juckreiz oder rauer Haut. Hier kann Urea unterstützen, indem es Feuchtigkeit bindet und die Haut geschmeidig hält.

Offener Hautpflegecremtiegel im Vordergrund liegen weißen Harnstoffkörnchen

Was ist Urea eigentlich?

Der Ursprung des Begriffs liefert eine einfache Erklärung: „Urea“ leitet sich vom lateinischen „urina“ ab – also Harn – und verweist auf den Ort, an dem der Stoff ursprünglich entdeckt wurde. Es war der deutsche Chemiker Friedrich Wöhler, der Urea 1828 als Erster im Labor künstlich herstellte – ein wissenschaftlicher Durchbruch, denn damit gelang zum ersten Mal die Synthese einer organischen Verbindung aus einer anorganischen Substanz. Heute wird Urea nicht mehr aus Harn gewonnen, sondern synthetisch hergestellt.


Tatsächlich ist Urea aber auch eine körpereigene Substanz, die im Körper eine ganze Reihe sinnvoller Aufgaben erfüllt. Sie ist Teil der sogenannten Hornschicht – dem Stratum corneum – das wie eine Mauer funktioniert: Zellen liegen wie Ziegelsteine in einem Lipid-Fett-Mörtel eingebettet. Dieser Aufbau schützt die Haut vor äußeren Einflüssen und verhindert gleichzeitig, dass zu viel Feuchtigkeit verloren geht.

Nahaufnahme eines Frau, die sich im Bauchbereich eincremt

Hier ist Urea Teil des sogenannten Natural Moisturizing Factors – also jener natürlichen Feuchthaltefaktoren, die dafür sorgen, dass die Haut geschmeidig bleibt, Wasser speichern kann und nicht so leicht austrocknet. Sinkt dieser Anteil, verliert die Haut ihre natürliche Balance, wird trockener, empfindlicher, spannt oder beginnt zu jucken.

Urea hat in der Haut eine Doppelfunktion: Sie bindet aktiv Wasser in der Haut und verbessert gleichzeitig die Durchlässigkeit der Hornschicht – so können pflegende Wirkstoffe besser aufgenommen werden.


Tipp: Urea-haltige Pflegeprodukte am besten auf leicht feuchter Haut anwenden, zum Beispiel direkt nach dem Duschen. So profitierst du von Ureas feuchtigkeitsbindender Wirkung. 

Medizinisch relevant: Urea bei Hauterkrankungen

Nicht nur in der täglichen Pflege, auch bei bestimmten Hauterkrankungen kann Urea die Behandlung unterstützen.

Bei Neurodermitis ist die Hautbarriere gestört – sie verliert zu viel Feuchtigkeit, neigt zu Entzündungen und Juckreiz. Produkte mit Urea helfen, den Feuchtigkeitshaushalt der Haut zu regulieren, die natürliche Hautbarriere wieder herzustellen und so die Haut zu beruhigen.

Gesichtspflege bei Neurodermitis >

Die übermäßige Zellproduktion bei Psoriasis führt zu verdickten, schuppigen Hautstellen. Urea hilft, diese Schuppen zu lösen, ohne die empfindliche Haut darunter zusätzlich zu reizen.

Auch bei ichthyotischen Hautzuständen – also sehr trockener, schuppiger Haut – ist Urea häufig ein Bestandteil von Spezialpflegeprodukten.

Frau sitzt auf einem Bett im Bademantel und cremt sich die Beine ein

Warum Urea ein Multitalent ist

Urea ist nicht nur Feuchtigkeitsspender, sondern ein echter Multitalent für trockene, gereizte oder beanspruchte Haut. Die wichtigsten Eigenschaften im Überblick:

  • Feuchtigkeit speichern: Urea ist hygroskopisch – das heißt, es zieht Wasser an und hilft der Haut, dieses Wasser zu binden.
  • Juckreiz lindern: Bei trockener, gespannter Haut kann Urea Linderung bringen und gereizte Haut beruhigen.
  • Barrierefunktion stärken: Urea unterstützt die Regeneration der Hautschutzbarriere und kann sie so vor weiteren Irritationen schützen.


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