Die Barrierefunktion der Haut
Linolensäure ist unerlässlich für die Aufrechterhaltung der epidermalen Barrierefunktion, denn sie ist ein wichtiger Baustein hauteigener Ceramide (Ceramid 1 [EOS], Ceramid 4 [EOH], Ceramid 9 [EOP]), die in der Hautbarriere vorkommen und dort für Stabilität und Zusammenhalt sorgen. Die essentielle Linolsäure sollte deshalb extern zugefügt werden, um eine optimale Funktion der epidermalen Barriere zu gewährleisten und so die Haut gesund, ausreichend hydratisiert, elastisch, geschmeidig und widerstandsfähig zu halten. Hinzu kommt, dass in diesem Zusammenhang bei speziellen Hautzuständen, wie z.B. der sehr trockenen Altershaut oder der Haut mit Tendenz zur Neurodermitis, Störungen der Barrierefunktion nachgewiesen wurden ².
Gamma-Linolensäure wird in der Epidermis – im Gegensatz zu anderen Körpergeweben – nicht enzymatisch aus Linolsäure gebildet, sondern ist hautphysiologisch ebenfalls als essentielle Fettsäure zu betrachten. Sie muss der Haut also ebenfalls zugeführt werden. Gamma-Linolensäure erfüllt zahlreiche Funktionen, wobei die entzündungshemmende Eigenschaft gerade für die Pflege sehr trockener, irritierter und barrieregestörter Haut von großer Bedeutung ist.
Vor diesem Hintergrund ist die topische Verwendung von Nachtkerzenöl sehr sinnvoll und hilfreich. Kosmetisch appliziertes Nachtkerzenöl wirkt durch den hohen Anteil der Linolsäure regenerierend und stabilisierend auf die Hautbarriere, und dadurch feuchtigkeitsspendend. Insbesondere bei Hautzuständen, die mit einer Verminderung von Linolsäure in der Hautbarriere (Stratum corneum) einhergehen, wie z.B. die neurodermitische (atopische) Haut, empfehlen sich Hautpflegeprodukte mit hoher Konzentration von Nachtkerzenöl ³.