Blonde Frau in der Dusche. Ihre nassen Haare wirft sie lachend um sich.
Blonde Frau in der Dusche. Ihre nassen Haare wirft sie lachend um sich.
Was sie kann und warum sie dir guttut

Wechseldusche – so funktioniert sie richtig

Mit dem Duschen verhält es sich wie mit den meisten Dingen im Leben; Geschmäcker sind verschieden – und Gewohnheiten sowieso: von zack-zack bis in aller Ruhe, von nordisch-kalt bis tropisch-heiß … oder irgendwas dazwischen. Natürlich ist es das Wichtigste, dass du dich mit deinem persönlichen Duschritual pudelwohl fühlst; doch, wie ebenfalls so oft im Leben, kann es unglaublich bereichernd sein, mal für etwas Abwechslung zu sorgen – vor allem, wenn dabei noch ein echtes Plus für deine Gesundheit herausspringt. 

Frau steht lachend unter der Dusche.

Diese Vorteile bringt Wechselduschen nach Kneipp

Das abwechselnde Weiten (warmes Wasser) und Verengen der Blutgefäße (kaltes Wasser):

  • wirkt positiv auf dein Immunsystem
  • regt deinen Stoffwechsel an
  • fördert die Durchblutung
  • stärkt das Herz
  • verbessert die Wärmeregulierung deines Körpers
  • beschert dir ein intensives Körpergefühl und hebt die Stimmung
Blonde Frau steht unter der Dusche.

Kalt duschen oder warm? Wie wär’s mit „und“?

„Warmduscher sind Weicheier!“ – „Nur kalt duschen stärkt das Immunsystem!“ Rund ums Thema Duschen ranken sich so einige Mythen. Doch anstatt in deren Reich einzutauchen, werfen wir lieber den Anker bei den Erkenntnissen von Sebastian Kneipp. Schließlich ist der berühmte „Wasserdoktor“ schon im 19. Jahrhundert der Wirkung von Wasser gründlich auf den Grund gegangen.


Eine zentrale Lehre aus seinem Wissensschatz, die wir uns auch heute gezielt zunutze machen können: Um die eigenen Abwehrkräfte zu boosten, braucht es nicht unbedingt die super kalte Dusche. Vielmehr gilt, wie bei vielen anderen Gesundheitsfragen: Die Mischung macht’s – in diesem Fall die Mischung aus warmem und kaltem Wasser. Umso besser, dass die sich mit Wechselduschen ziemlich einfach zuhause umsetzen lässt.

Eine kleine Anleitung

How to Wechseldusche

  • Warmstart: Los geht’s mit einer kurzen, angenehm warmen Dusche.
  • Switch auf kalt: Jetzt reduzierst du die Wassertemperatur auf kühl bis kalt und schaltest die Brause am besten in den komprimierten Strahl.
  • Erst die Beine: Die kühle Phase solltest du bei den Füßen starten, da diese am weitesten vom Herzen entfernt sind. Von der Außenseite des rechten Fußes entlang bis hoch zur Hüfte lässt du den kalten Wasserstrahl schließlich auf die Innenseite des Oberschenkels und von dort aus wieder zu deinem Fuß wandern. Diesen Vorgang wiederholst du genauso auf der linken Körperseite.
  • Dann die Arme: Auch hier geht’s wieder von unten nach oben. Lenke den Strahl beginnend am rechten Handrücken bis zur Schulter, daraufhin von der Achsel am Innenarm wieder bis zur Handfläche zurück.
  • Und jetzt das Ganze nochmal von vorn: Idealerweise führst du den gesamten Vorgang zweimal durch – also: warm – kalt – warm – kalt. Besonders wichtig ist es auf jeden Fall, mit kaltem und nicht mit warmem Wasser zu enden, damit sich deine Blutgefäße wieder zusammenziehen.
  • Nicht cool bleiben! Achte darauf, dass du nach dem Wechselduschen für eine schnelle Wiedererwärmung des Körpers sorgst.



… und noch ein heißer Tipp:

  • Hast du Töne? Du kannst das „Erlebnis Wechseldusche“ noch intensivieren, indem du den Vorgang akustisch unterstützt, zum Beispiel durch lautes Singen oder anderweitige „Stimmakrobatik“. Klingt vielleicht erstmal etwas merkwürdig (eventuell auch für andere), doch es hilft einfach zusätzlich dabei, dich motiviert für die nächste Runde zu fühlen!
Blonde Frau duscht sich.

Duschst du noch oder wechselst du schon?

Das Prinzip von Wechselduschen ähnelt dem traditioneller Kneipp-Anwendungen wie dem Knieguss oder dem Schenkelguss, die sich auch als Wechselanwendungen durchführen lassen – nur dass dabei stets ein komprimierter Wasserstrahl zum Einsatz kommt. Bei der Dusche hingegen trifft das Wasser per Gießkannenprinzip in vereinzelten Strahlen auf die Haut. Doch wie wirkt das Wechselduschen eigentlich auf unseren Körper?


Zuerst die „kalte Dusche“ respektive die weniger erfreuliche Nachricht: Einsteiger:innen kommt vermutlich erst einmal der innere Schweinehund in die Quere, da der Switch zwischen Wärme und Kälte durchaus Überwindung kosten kann. Aber keine Bange: Man gewöhnt sich schnell daran – und es zahlt sich gleich doppelt aus, für Körper und Geist.

Schniefnasen und Co. aufgepasst! Das gibt’s zu beachten

Bei Wechselduschen gilt: Gesund sind sie nur, wenn man sich wirklich gesund fühlt. Falls du dir also eine Erkältung eingefangen hast, ist ganz besondere Vorsicht gefragt – insbesondere bei Fieber. Dein Körper hat dann schon genug damit zu tun, die gestiegene Temperatur wieder auszugleichen. In diesem Fall solltest du überhaupt nicht duschen. Kratzt nur der Hals leicht oder läuft die Nase etwas, ist ein ansteigendes Fußbad die bessere Alternative. Denn Wechselduschen funktioniert mit Blick aufs Immunsystem nur vorbeugend!

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Ob kalt oder warm, morgens oder abends – auch Duschen will gelernt sein.