Arnikablüte in Nahaufnahme, im Hintergrund ist unscharf eine Wiese zu sehen
Arnikablüte in Nahaufnahme, im Hintergrund ist unscharf eine Wiese zu sehen
Wertvolle Rohstoffe schonend nutzen:

Damit uns das Naturwunder Arnika erhalten bleibt

Arnika bei Kneipp – kurz gefasst:

  • Dank ihrer vielfältigen Einsatzmöglichkeiten gehört die Arnika bei Kneipp zu den wichtigsten Pflanzen. Allerdings sind ihre natürlichen Bestände vielerorts zunehmend bedroht.
  • Um Arnika möglichst nachhaltig zu gewinnen, den Bestand langfristig zu sichern und dabei gleich etwas für den Erhalt der Artenvielfalt zu tun, geht Kneipp verschiedene Wege.
  • Für Kosmetikprodukte setzen wir auf Arnika aus Bio-Anbau und stellen gerade unser komplettes Kosmetiksortiment darauf um. Bei Arzneimitteln greifen wir auf die arzneilich relevante, spanische Arnika montana atlantica zurück, die wir über kontrollierte Wildsammlung gewinnen.
Nahaufnahme einer Hand, die eine leuchtend gelbe Arnikablüte hält
Die Arnika gehört zu den Pflanzen, die bei Kneipp eine besondere Geschichte haben: Denn schon Sebastian Kneipp war von der Wirksamkeit der Arnika überzeugt – sie sei nicht mit Gold zu bezahlen, sagte er einst.

Wer ist das unbestrittene A im A und O jeder Hausapotheke? Da müssen wir von Kneipp (und vielleicht ja auch du) nicht lange überlegen: natürlich die Arnika.

Müde Muskeln lieben dieses Multitalent der Naturheilkunde genauso wie verspannte Bürorücken oder strapazierte Wanderfüße. Zugleich zeigt sich an der schon von Sebastian Kneipp hoch geschätzten Arnika auch noch etwas anderes: nämlich, wie sehr wir Menschen in Sachen Gesundheit auf eine intakte Umwelt angewiesen sind.


Ob Klimawandel, landwirtschaftliche Monokulturen oder intensive Weidehaltung: All diese menschlichen Einflüsse setzen der Artenvielfalt – und damit den natürlichen Arnika-Vorkommen immer mehr zu. Umso wichtiger also, dass wir dieser Entwicklung durch eine möglichst nachhaltige Rohstoffgewinnung etwas entgegensetzen. Welche Rolle dabei Bio-Anbau und die kontrollierte Wildsammlung spielen, kannst du hier im Detail nachlesen:

Kneipp Kosmetikprodukte:

Bio-Arnika für dein Muskelwohl

eine Hand pflückt eine Arnikablüte aus einem Feld voller Arnika

Wer A sagt, muss bekanntlich auch B sagen. Bei nachhaltiger Ressourcennutzung steht dieses B natürlich für Bio. Denn: Ökologisch bewirtschaftete Anbauflächen leisten einen enorm wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt. Und das lässt sich ganz klar belegen! So findet man auf ihnen zwei- bis dreimal mehr Ackerwildkrautarten vor als bei konventionellen Anbaumethoden. Dazu kommen über ein Drittel mehr Laufkäfer, Kurzflügler und Spinnen sowie eine bis zu achtfach erhöhte Populationsdichte an Vögeln¹. Ziemlich gute Argumente also, um Arnika aus zertifiziertem Bio-Anbau in Kneipp Kosmetikprodukten zu verarbeiten. Deshalb sind wir aktuell dabei, unser komplettes Kosmetiksortiment auf Bio-Arnika umzustellen.

Kneipp Arzneimittel:

Arnika aus kontrollierter Wildsammlung

Ein Schmetterling sitzt auf einer Arnikablüte auf einer Wildblumenwiese.

Arnika ist nicht gleich Arnika. Wie viele andere Pflanzen besitzt das volkstümlich auch „Kraftwurz“ genannte Gewächs mehrere Subtypen. Für unsere Arzneimittel kommt dabei nur einer infrage: die Arnica montana atlantica, die mit einem besonders geringen Allergiepotenzial punktet. Das macht sie zur idealen „Zutat“ für unsere Gels und Salben, in denen die Arnika höher konzentriert ist. Für die Gewinnung der im spanischen Galicien beheimateten Sorte greifen wir auf kontrollierte Wildsammlung zurück:

Unsere Vorgaben verbieten das Pflücken der ganzen Pflanze inklusive Wurzel. Stattdessen wird nur die Blüte gepflückt – und das erst, wenn sie voll geöffnet und damit ihre höchste Wirkstoffkonzentration erreicht ist. Zudem bleiben immer einige reife Blüten stehen. So finden die Bienen wertvolle Nahrung und können durch die Verteilung der Pollen zugleich für den Fortbestand der natürlichen Arnikavorkommen sorgen.

Damit erfahrene wie neue Arnikasammelnde diese Nachhaltigkeitsregeln beachten, wurden Unterlagen erstellt, mit denen alle an der Ernte Beteiligten regelmäßig geschult werden. Diese strengen Qualitätskriterien sind nötig, damit die wilde Arnika eine Zukunft hat.

Arnika aus eigenem Anbau:

Unsere Erfolge und Zukunftspläne

das Bild zeigt zahlreiche Schalen mit Arnika-Setzlingen

Obwohl die nachhaltige Wildsammlung im Norden Spaniens ein wichtiger Schritt für den Erhalt dieser besonderen Arnikasorte ist: Die Arnica montana atlantica ist vielseitigen Bedrohungen ausgesetzt – wozu neben immer häufigeren Dürresommern und Extremwetterereignissen auch unkontrollierte Sammelaktivitäten zählen. Aus diesem Grund haben wir schon 2015 parallel ein Partnerprojekt zur Kultivierung in Galicien gestartet. Das Vorhaben eines eigenen Anbauprojekts in Kooperation mit lokalen Partnern erwies sich als ziemlich herausfordernd; die Arnika hat es nämlich faustdick hinter den Blättern. Die kleine, leuchtend gelb blühende Pflanze hat hohe Ansprüche an ihr Umfeld. Fruchtbar soll es sein, zumindest zeitweise hohe Luftfeuchtigkeit, saurer Boden, möglichst eine Wasserquelle in der Nähe und die Sonne von oben. Die spanische Arnika sucht sich ihr Plätzchen sehr sorgsam aus. 


Bis wir bei unserer Arnika-Kultivierung erste Erfolge verbuchen konnten, vergingen fast drei Jahre. Doch die Arbeit hat sich gelohnt: Die Arnica montana atlantica konnte erfolgreich kultiviert und geerntet werden. Mittlerweile ist dieser Testlauf abgeschlossen – die Erfahrungswerte sollen möglichst bald in ein neues Projekt einfließen, um künftig wieder Arnika aus eigenem Anbau zu beziehen.

Quellen:

¹ NABU: Vorteile des Ökolandbaus, abgerufen am 25.09.2024

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