Mandelöl ist geeignet für alle Hauttypen
Mandelöl ist geeignet für alle Hauttypen

Mandelöl (INCI: Prunus Amygdalus Dulcis Oil)

Der Mandelbaum, aus dessen Kernen das Öl durch Kaltpressung gewonnen wird, ist ein mittelhoher Baum oder Strauch mit relativ schwacher Wurzelausbildung und gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Ursprünglich in West- und Zentralasien beheimatet wird die Mandel heute jedoch vorwiegend im Mittelmeerraum (Spanien, Italien) und Kalifornien kultiviert. Der positive Effekt des Mandelöls (Oleum Amygdalae) ist seit Jahrtausenden bekannt und erlangte bereits gesundheitliche und kosmetische Relevanz bei den antiken Kulturen der Griechen, Römer, Araber und Chinesen.

Was steckt eigentlich genau im Mandelöl?

Das Öl zeichnet sich als Vielstoffgemisch durch seine wertvollen Inhaltsstoffe mit einer multifunktionellen Wirkung aus, die die Kneipp Hautforschung für die Kosmetik sehr zu schätzen weiß. Mandelöl hat einen hohen Gehalt an (einfachen und zweifach) ungesättigten Fettsäuren. Diese hautverwandten Öle sind sehr mild und anti-irritativ wirksam und werden gerade daher von trockener und empfindlicher Haut sehr gut vertragen. Konkret besteht Mandelöl zu etwa einem Drittel aus Linolsäure (Omega-6-Fettsäure) und zwei Dritteln aus Ölsäure (Omega-9-Fettsäure).¹

Linolsäure ist als essentielle, zweifach ungesättigte Fettsäure von zentraler Bedeutung für die Funktion der epidermalen Barriere (Hautbarriere), denn sie ist ein wichtiger Baustein folgender hauteigener Sphingolipide: Ceramid 1 [EOS], Ceramid 4 [EOH] und Ceramid 9 [EOP]. Ceramide sind für die intakte und vor allem widerstandfähige und stabile Hautbarriere unentbehrlich. Linolsäure kann vom Körper nicht selbst gebildet werden, so dass eine ausreichende Zufuhr gewährleistet sein muss, um trockener, schuppiger und rauer Haut vorzubeugen. Linolsäure als effektiver Wirkstoff kann auch bei entzündlichen Hautzuständen eingesetzt werden, denn sie wirkt über ihre Metaboliten in der Haut entzündungshemmend. ²


Der hohe Anteil der Ölsäure im Mandelöl dokumentiert etliche positive Eigenschaften, so ist beispielsweise Ölsäure sehr wichtig für die Aufrechterhaltung der Elastizität und Hydratation der epidermalen Barriere. Weiterhin sorgt die Ölsäure aufgrund ihrer Eigenschaften für ein weiches Hautgefühl, erzeugt eine gute Verteilbarkeit der kosmetischen Formulierung und verbessert dadurch das Erscheinungsbild der Haut. ³

Mandelöl in der Forschung

Studienergebnisse der Kneipp Hautforschung zeigen, dass die hautverwandten Komponenten vom Mandelöl die Strukturen der Hautbarriere unterstützen und stabilisieren, und dadurch die Widerstandkraft der Haut erhöhen. Die Lipide werden bei topischer Applikation direkt in die Hautbarriere integriert und sorgen somit für die wichtige Balance von Fett und Feuchtigkeit. Dadurch wird Feuchtigkeit länger gespeichert und der transepidermale Wasserverlust (TEWL) reduziert, was besonders bei rauer, schuppiger und trockener Haut verbunden mit Juckreiz als lindernd empfunden wird.


Forschungsergebnisse zeigen außerdem, dass Mandelöl die Haut schützt. Die im Mandelöl zusätzlich enthaltenen Wirksubstanzen Vitamin E und Phytosterine entfalten auch bei topischer Applikation antioxidative Wirkungen. Es konnte gezeigt werden, dass UV-bedingten strukturellen Schädigungen der Haut vorgebeugt wird und folglich dem lichtbedingten vorzeitigen Hautalterungsprozess entgegenwirkt wird. ⁴

Auf den Punkt

Zusammenfassend betrachtet, unterstützt Mandelöl durch wichtige hautverwandte Bestandteile nicht nur zentrale spezifische Wirkungen an der Haut, sondern wirkt durch antioxidative Effekte auch der lichtbedingten Hautalterung entgegen. Kosmetische Pflegeprodukte, die Mandelöl enthalten, sind sehr gut verträglich, eignen sich für alle Hauttypen und entfalten insbesondere bei trockener und empfindlicher Haut vielfältige positive Wirkungen.

Quellen:

  1. Shi Z, Fu Q, Chen B, Xu S (1999): Analysis of physicochemical property and composition of fatty acid of almond oil. Se Pu 17: S. 506-507
  2. Schneider IM, Wohlrab W (1997): Fettsäuren und Epidermis. Hautarzt 48: S. 303-310
  3. Ahmad Z (2010): The uses and properties of almond oil. Complement Ther Clin Pract 16: S. 10-12
  4. Sultana Y (2007): Effect of pre-treatment of almond oil on ultraviolet B-induced cutaneous photoaging in mice. J Cosmet Dermatol 6: S. 14-19

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