Feine Mikroplastikpartikel schweben im Meer.
Feine Mikroplastikpartikel schweben im Meer.
Eine Wissenschaft für sich:

Wir gehen dem Thema Mikroplastik auf den Grund

Unter „Mikroplastik“ versteht man feste Kunststoff-Teilchen (partikuläre synthetische Polymere). Flüssige synthetische Polymere oder Lösungen mit synthetischen Polymeren sind streng genommen also kein Mikroplastik, werden inzwischen aber dennoch unter diesem Begriff zusammengefasst. 


Kneipp setzt kein festes Mikroplastik ein. Wir verzichten zudem auf schwer abbaubare, gelöste und flüssige synthetische Polymere.

Was heißt das genau?

Mikroplastik ist ein komplexes Thema, da es keine einheitliche Definition dieses Begriffes gibt. Transparenz ist uns wichtig, deshalb erläutern wir euch hier genau, was in den Kneipp Produkten steckt und was nicht.  


Bei den Rezepturen für unsere Produkte orientieren wir uns am BUND-Einkaufsratgeber¹, der die folgenden Kunststoffe in Zusammenhang mit Mikroplastik auflistet: 

KUNSTSTOFF IN KNEIPP PRODUKTEN ENTHALTEN?
Polyethylen (PE) Nein
Polypropylen (PP) Nein
Polyethylenterephthalat (PET) Nein
Nylon-12 Nein
Nylon-6 Nein
Polyurethan (PUR) Nein
Acrylates Copolymer (AC) Nein
Acrylates Crosspolymer (ACS) Nein
Polyacrylat (PA) Nein
Polymethylmethacrylat (PMMA) Nein
Polystyren (PS) Nein
Polyquaternium (PQ) Nein
Polypropylenglycol (PPG) Nein
Polyethylenglycol (PEG) Keine biologisch schwer abbaubaren Verbindungen mit Kettenlängen über 50. Biologisch schwer abbaubare Verbindungen sind erkennbar an Werten über 50 (z.B. PEG-120)¹. Weitere Infos untenstehend im Text.

Wenn du Fragen zu einem speziellen Produkt hast, kannst du jederzeit bei unserem Kundenservice unter info@kneipp.de nachfragen. Die Kolleg:innen geben dir dann schnellstmöglich Auskunft.

Du willst mehr wissen?

Wir geben dir hier die Hintergrundinfos: 

Plastikberge türmen sich in einem Meeresabschnitt nahe des Landes

Wie kommt Mikroplastik in die Weltmeere?

Die Vermüllung der Weltmeere nimmt immer drastischere Ausmaße an. Der größte Teil dieser Abfälle besteht aus Kunststoff: Verpackungsmaterialien wie Folien, Tüten, Flaschen – also Festkörper, in denen sich Meereslebewesen verfangen oder die sie verschlucken können. Jedes Jahr landen laut WWF Deutschland zwischen 4,8 und 12,7 Millionen Tonnen Plastik in den Weltmeeren². 


Weniger sichtbar, aber nicht weniger schädlich ist Mikroplastik. Durch UV-Strahlung, Wind und Wellen zerfallen die Kunststoffteile über die Jahre in kleinste Partikel. Sobald sie kleiner als fünf Millimeter sind, werden sie allgemein als Mikroplastik bezeichnet. Hinzu kommen Kunststoffpartikel, die beispielsweise durch feinsten Abrieb von Fleece-Materialien bei Textilien über die Waschmaschine ins Abwasser geraten oder Reifenabrieb auf den Straßen, der ins Grundwasser geschwemmt wird. 


Die immensen Mengen dieser verschiedenen Mikroplastik-Partikel bedrohen das Ökosystem – beispielsweise indem sie von Meereslebewesen mit ihrem Futter aufgenommen werden und so in die Nahrungskette gelangen. Und das trifft am Ende auch uns Menschen. 

Kleinste Plastikpartikel in einer Petrischale mit einem weißen Spatel.

Mikroplastik in Kosmetikartikeln

Neben dem weltweiten Plastikproblem gibt es in diesem Zusammenhang ein weiteres wichtiges Thema: die Belastung von Abwasser durch sogenanntes „primäres Mikroplastik“. Dieses wurde in einigen kosmetischen Mitteln als Abrasivmittel mit Abriebwirkung eingesetzt – beispielsweise in Form kleiner Plastikkügelchen in Peelings oder Handreinigungspasten. 


Auch wenn moderne Abwasser-Klärsysteme in der Lage sind, derartige Partikel abzufangen, lässt sich nicht in jedem Fall ausschließen, dass Mikroplastik in die Umwelt gelangt. Kneipp hat sich schon vor Jahren mit diesem Thema beschäftigt: Kein Kneipp Produkt enthält Mikrokunststoffpartikel. 


Inzwischen hat die EU ein schrittweises Mikroplastikverbot für vielfältige Lebensbereiche erlassen. Dieses gilt bereits für feste Mikroplastikpartikel in Kosmetik. Flüssige synthetische Polymere bleiben indes erlaubt. 

Nahaufnahme von Mikroplastikpartikel auf Zeigefinger und Mittelfinger einer Person.

Was wird alles zu Mikroplastik gezählt?

Neben den üblicherweise als Mikroplastik verstandenen Kunststoffpartikeln, die kleiner als fünf Millimeter sind und im Fertigprodukt in fester Form vorliegen, rechnet man häufig auch flüssige synthetische Polymere – also kolloidale und gelöste Polymere – zu Mikroplastik. Diese fallen allerdings nicht unter den Rechtsbegriff des Mikroplastiks und damit auch nicht unter das 2023 erlassene Mikroplastikverbot der EU.

Polymere in kolloidaler Form 

In der kolloidalen Form, also in Form von mikroskopisch kleinen, stabilen Suspensionen, werden Polymere in der Kosmetik als sogenannte Trübungsmittel verwendet (z. B. Styrene/Acrylate/Copolymere). Wir verzichten vollständig auf diese Stoffe, da es Bedenken hinsichtlich ihrer Abbaubarkeit gibt.


Polymere in gelöster Form

Polymere, die in Produkten in gelöster Form vorliegen und nicht als Partikel, sind mit Wasser uneingeschränkt mischbar. Solche Polymere sind Hilfsmittel bei der Stabilisierung von Emulsionssystemen (z. B. Acrylate Crosspolymer und Naturstoffe wie Alginate, Pektine, Guar und Xanthan). Auch hier ist die Frage der Abbaubarkeit nicht sicher geklärt. Deshalb verzichten wir auf diese Stoffe.

Wie sieht es mit PEG aus?

PEG (Polyethylenglykole) sind synthetische Emulgatoren. Bei der Auflistung der Inhaltsstoffe auf der Verpackung werden sie in der Regel mit einer Nummer kombiniert. Diese gibt die Zahl der Moleküleinheiten an. Je höher die Zahl, desto mehr Einheiten, desto schwerer abbaubar. Biologisch schwer abbaubare Verbindungen sind erkennbar an Werten über 50. Wir haben uns deshalb entschieden, eine Grenze zu ziehen und ausschließlich PEG bis zu einer Kettenlänge von 50 einzusetzen, also maximal bis PEG-50.

Quellen: 

1) BUND-Einkaufsratgeber Mikroplastik, abgerufen am 17.01. 2025 

2) WWF Deutschland: Das kann kein Meer mehr schlucken, abgerufen am 17.01. 2025 

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